US-Politiker beklagt digitale Kluft
Die Bush-Regierung tue zu wenig, um die soziale und rassische Benachteiligung der US-Amerikaner beim Zugang zum Internet aufzuheben.
Clarence "Larry" Irving ist unzufrieden mit der Regierung der Vereinigten Staaten: US-Präsident Bush versäume es, seinen Bürgern den Zugang zum Internet zu ermöglichen, ungeachtet deren Hautfarbe oder Klassenzugehörigkeit, meint das ehemalige Regierungsmitglied. In der Regierungszeit von Bill Clinton war Irving im Handelsministerium zuständig für die Überwindung der "digitalen Kluft" und ist heute Chefstratege des Privacy Council.
Irving sagte auf der Konferenz Computers Freedom and Privacy 2002 in San Francisco, die USA sei keine "Nation online". Immerhin hätten 60 Prozent der Afro-Amerikaner und 70 Prozent der Hispano-Amerikaner keinen Zugang zum Internet. Bush habe das Problem der digitalen Kluft schlicht für gelöst erklärt. Man könne nicht wie in Vietnam nach dem Muster verfahren: "Lasst uns den Sieg erklären und nach Hause gehen."
Anstatt die Benachteiligung für viele US-Amerikaner zu beseitigen, habe Bush das Geld vieler Programme gekürzt, um den Krieg gegen den Terror finanzieren zu können, meint Irving. In den USA besitzen 174 Millionen Menschen, also rund 66 Prozent der Bevölkerung, einen PC, den 143 Millionen auch für den Internet-Zugang nutzen. Die von Irving zitierten Zahlen geben in etwa die Ergebnisse einer Studie des Pew Internet & American Life Project vom Dezember 2001 wieder. Darin wurde festgestellt, dass 58 Prozent der US-Bürger mit europäischen Vorfahren, 50 Prozent der Hispano-Amerikaner und 43 Prozent der Afro-Amerikaner ins Internet gehen. (anw)