Nachwuchs gesucht

Mit einem Nachwuchstag wirbt die Hannover Messe um den Besuch von technikinteressierten jungen Leuten. Deren Berufschancen sind nach Ansicht des VDI trotz Konjunkturschwäche weiterhin gut.

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Von
  • Angela Meyer

"Go For High Tech" ist Deutschlands größter Nachwuchstag für alle technikinteressierten jungen Leute", wirbt die Deutsche Messe AG. Die Sonderveranstaltung soll am morgigen Sonnabend Schüler und Studenten auf die Hannover Messe locken. Für einen Sondereintrittspreis von zwei Euro können sie durch die Messehallen streifen. In der Halle 10 dreht sich alles um Ausbildung und Beruf: Neben dem Career Market informiert auch ein Vortragsprogramm über die Chancen in technischen Berufen.

Trotz Konjunkturschwäche sollen diese weiterhin gut sein. So warnte der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) vor Missverständnissen: Obwohl die Stellenanzeigen für Ingenieure und Informatiker im Jahr 2001 um 29 Prozent zurückgegangen seien, herrsche weiterhin akuter Fachkräftemangel, sagte der Direktor des VDI, Willi Fuchs, auf der Hannover Messe. Die deutschen Hochschulabgänger könnten den Bedarf nicht decken: So hätten bei der Elektrotechnik den 20.533 Stellenanzeigen lediglich 6.400 Absolventen gegenübergestanden.

Dies sei kurzfristig nur durch die Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte auszugleichen. In seiner 19-Punkte-Erklärung, einem aktuellen Statusbericht zur Situation und zu den Perspektiven der Ingenieure in Deutschland, plädiert der VDI zusätzlich dafür, auch das Potential der zahlreichen älteren arbeitslosen Ingenieure zu nutzen. Gleichzeitig appellierte Fuchs an die Unternehmen, die Einstellung qualifizierter Fachkräfte trotz betriebswirtschaftlicher Engpässe als notwendige Investition in die künftige Wettbewerbsfähigkeit zu verstehen. Sollten konjunkturbedingte Signale vom Arbeitsmarkt erneut zu einem Rückgang der Studienanfängerzahlen führen, wie dies in den 90er Jahren der Fall war, dann werde der Fachkräftemangel die Unternehmen noch mindestens weitere zehn Jahre belasten. In der Rezession vor rund zehn Jahren hatten die Unternehmen zahlreiche Ingenieure entlassen. (anm)