Paypal plant höhere Transaktionsgebühren zwischen Großbritannien und EU

Paypal beklagt nach dem Brexit hohe Kosten im Zahlungsverkehr zwischen Großbritannien und der EU. Sie sollen durch höhere Gebühren ausgeglichen werden.

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(Bild: Nopparat Khokthong/Shutterstock.com)

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Der Zahlungsdienstleister Paypal will offenbar die Gebühren im Zahlungsverkehr von Händlern zwischen Großbritannien und dem Wirtschaftsraum der Europäischen Union (EU) deutlich erhöhen. Dies geht aus einer Preisübersicht für Verkäufer hervor, die voraussichtlich ab dem 10. November 2021 gelten soll. Die höheren Preise im Zahlungsverkehr mit Paypal betreffen das Vereinigte Königreich, Guernsey, Gibraltar, Jersey und Isle of Man.

Aus dem Händlerdokument geht hervor, dass künftig eine Gebühr von 1,29 Prozent des Zahlbetrags im internationalen Zahlungsverkehr zwischen Großbritannien und der EU fällig wird. Bisher liegt die Gebühr bei 0,5 Prozent des jeweiligen Betrags. Die Gebühr war auch nach dem Austritt Großbritanniens aus der EU gleich hoch geblieben. Bei Zahlungen zwischen Großbritannien und anderen Staaten der Welt werden weiterhin Gebühren in Höhe von 1,99 Prozent der Transaktionssumme fällig. Damit liegen die dann neu geltenden Gebühren immer noch niedriger als für Transaktionen in den Rest der Welt.

Paypal begründet die Gebührenerhöhung nach Angaben der BBC damit, dass nach dem Brexit zusätzliche Kosten anfallen. Konkret geht es um die höheren Wechselgebühren zwischen Großbritannien und der EU, die mit der Erhöhung aufgefangen werden sollen. Die bisher für britische Unternehmen geltenden begrenzten Wechselgebühren für Kredit- und Debitkarten von 0,2 Prozent bzw. 0,3 Prozent gelten nun auch nicht mehr, sodass sich für Händler ein Umstieg auf andere Bezahloptionen zukünftig ebenfalls nicht rechnet. So wollen die Kreditkartenanbieter Visa und Mastercard bereits ab Mitte Oktober ihre Gebühren um etwa das Fünffache erhöhen.

Leidtragende der Auswirkungen des Brexits mit den nun im Raum stehenden Gebührenerhöhungen im Zahlungsverkehr dürften vor allem kleinere Händler sein, die mit geringen Margen auskommen müssen und ohnehin mit spitzer Feder rechnen. Sie zahlen aufgrund des schwieriger gewordenen Handlings zwischen Großbritannien und der EU bereits mehr, sodass sich Exporte für sie kaum noch lohnen.

Paypal spricht gegenüber der BBC davon, die grenzüberschreitenden Gebühren nun vereinfacht zu haben. Das ermögliche auch einen besseren Vergleich mit den Gebühren der Wettbewerber. Unternehmen könnten dadurch "den Wert, den wir bieten" besser anerkennen.

(olb)