Handy-Abzocke in Japan

In Japan haben Gauner einen neuen Abzock-Trick gefunden: Einmal klingeln lassen und für den Rückruf kräftig kassieren.

vorlesen Druckansicht 50 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.

Nach einem Bericht von Spiegel Online haben japanische Gauner einen neuen Trick gefunden, um arglose Handy-Nutzer abzukassieren. Sie riefen ihre Opfer nur für Sekundenbruchteile mit eingeschalteter Rufnummernanzeige an. Der dadurch beabsichtigte Rückruf lief auf eine Hotline mit heißem Geflüster. Die Gebühren in Höhe von 100 Yen (90 Cent) pro Minute mahnten die Betreiber anschließend telefonisch an. Wer nicht rechtzeitig zahlte, sollte Mahngebühren in Höhe von umgerechnet 260 Euro berappen -- offensichtlich zog die Drohung, den Anrufer anderenfalls zu verklagen. Nach Angaben der japanischen Polizei bezahlten rund 30 Prozent der Opfer. Die Täter wurden inzwischen dingfest gemacht.

In Deutschland sind vergleichbare Fälle bislang nicht aufgetreten. Das liegt wohl vor allem daran, dass die Netzbetreiber bislang 0190-Nummern nicht beim Angerufenen anzeigen -- auf diesem Wege lassen sich also keine teuren Rückrufe generieren. Es gibt allerdings auch Erotik-Dienste, die für den Anruf herkömmlicher Nummern teure Rechnungen schicken. Die größte Schwierigkeit für diese Anbieter besteht darin, anhand der Rufnummer Namen und Adresse des Anrufers herauszufinden, um ihm die entsprechende Rechnung zuzusenden. (uma)