Mini-ITX-Mainboard mit chinesischem Achtkern-Prozessor Zhaoxin KX-U6580 im Test

Die Welt der x86-Prozessoren wird von AMD und Intel beherrscht – aber nur fast: Die Firma Zhaoxin aus Shanghai entwickelt die "KaiXian"-CPUs.

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Inhaltsverzeichnis

Die Firma Zhaoxin ist ein chinesisch-taiwanisches Joint Venture mit Sitz in Shanghai. Sie entwickelt seit 2013 x86-Prozessoren und nutzt dabei Technik des Kooperationspartners VIA Technologies beziehungsweise von dessen texanischer Tochterfirma Centaur. Die Zhaoxin-Prozessoren sind für den chinesischen Markt gedacht, um die Abhängigkeit Chinas von Chip-Importen zu mindern. Doch der taiwanische Hersteller IEI, der zum selben Konzern gehört wie die NAS-Marke Qnap, lötet den Zhaoxin KX-U6000 auch auf das Mini-ITX-Mainboard KINO-KX für den internationalen Markt.

IEI ist auf Industrie-PCs und Embedded Systems spezialisiert und auch das KINO-KX zielt auf diese Einsatzgebiete. Das Board ist als Einzelstück unverhältnismäßig teuer – wir haben beim Anbieter Compmall 420 Euro bezahlt –, aber im Projektgeschäft mit höheren Stückzahlen gibt es Rabatte. Wir stellen das Board vor, weil es zu den wenigen in Europa lieferbaren Produkten mit chinesischem x86-Prozessor gehört.

Zum Prozessor Zhaoxin KX-U6580 selbst finden sich nur wenige offizielle Informationen: Acht CPU-Kerne, bis zu 2,5 GHz Taktfrequenz, 8 MByte L2-Cache sowie ein Speichercontroller für zwei DDR4-Kanäle. Der Codename der KaiXian-CPU lautet "Lujiazui" nach einer U-Bahn-Station in Shanghai. Zhaoxin lässt die Prozessoren mit 16-Nanometer-Technik von TSMC in Taiwan fertigen. Trotz des "U" in der Typenbezeichnung liegt die Thermal Design Power (TDP) bei 70 Watt und nicht etwa bei den 15 bis 30 Watt aktueller U-Typen von AMD und Intel. Im Prozessor eingebaut ist auch ein Grafikkern namens C-960.