Infineon eröffnet zweite 300-Millimeter-Chipfabrik in Kärnten

Auch in Villach fertigt Infineon nun Leistungshalbleiter auf "Dünnwafern" mit 30 Zentimetern Durchmesser.

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Infineon-Standort Villach/Kärnten

(Bild: Infineon)

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Rund 1,6 Milliarden Euro hat Infineon seit 2018 in ein neues Halbleiterwerk am österreichischen Standort Villach investiert. Es wurde heute offiziell eingeweiht, die Serienfertigung läuft aber schon seit August. Infineon stellt dort Leistungshalbleiter her, etwa die hauseigenen OptiMOS und CoolMOS-Transistoren.

Diese Hochleistungs-MOSFETs erfreuen sich starker Nachfrage, weil sie etwa in Stromwandlern für Motoren von E-Autos und E-Bikes stecken, in Akku-Ladesystemen, Solar-Wechselrichtern, Netzteilen und unterbrechungsfreien Stromversorgungen für Rechenzentren.

300-Millimeter-Dünnwafer sind dermaßen dünn, dass sie "duchhängen".

(Bild: Infineon)

Ebenso wie am Standort Dresden, wo Infineon seit 2013 solche Bauelemente produziert, verarbeitet die neue Fab sogenannte Dünnwafer, die mit 40 Mikrometern weniger als halb so dick sind wie ein Blatt gängiges Druckerpapier.

Diese Dünnwafer sind für Leistungstransistoren vorteilhaft, weil sie anders als etwa Prozessoren oder Speicherchips nicht bloß die Oberfläche des Wafers nutzen, sondern der (starke) Strom durch das Silizium hindurchfließen muss.

Beim CoolMOS-MOSFET fließt der Strom durch den Halbleiter hindurch.

(Bild: Infineon)

Infineon hebt hervor, bei der neuen Fab besonders auf Energieeffiienz und Umweltschutz geachtet zu haben. Demnach entstammen 80 Prozent der benötigten Wärmeenergie aus der Abwärme von Kühlsystemen. Der für die Fertigung benötigte Wasserstoff wird vor Ort CO2-neutral produziert. Ein Abluftreinigungssystem reduziert die Emissionen auf "nahezu Null". Ältere Chip-Fabs ohne "PFC Abatement" emittieren große Mengen von (FKW-)Gasen, die den Treibhauseffekt anheizen.

Ebenso wie in der neuen, rund 1 Milliarde Euro teuren Bosch-Fab in Dresden läuft die Fertigung bei Infineon in Villlach größtenteils vollautomatisch und soll mit KI optimiert werden.

(ciw)