Apples Health-Pläne: iPhone-Sensoren sollen psychische Erkrankungen prüfen

Apple erforscht, ob iPhone-Kamera und Sensoren in der Lage sind, psychische Erkrankungen wie Depression zu ermitteln. Auch Autismus-Erkennung wird getestet.

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(Bild: Eyesonmilan/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Apple verfolgt ambitionierte Pläne für neue Gesundheitsfunktionen: Der Konzern arbeite an Technik zur Erkennung von Depression, Demenz und frühkindlichem Autismus, wie das Wall Street Journal unter Berufung auf informierte Personen und Dokumente berichtet. Apple wolle dafür verstärkt die Sensoren des iPhones einbeziehen, darunter auch die Frontkamera der Smartphones zur Erfassung von Gesichtsausdrücken sowie der Aufmerksamkeit des Nutzers.

Apple arbeitet dafür mit einem Biotech-Konzern und externen Wissenschaftlern zusammen. Forscher der University of California, Los Angeles (UCLA) setzen in einer Studie bereits iPhones ein, um Gesichtsausdrücke, die Art des Sprechens und das Tippverhalten der Probanden aufzuzeichnen, schreibt das Wall Street Journal. Per Apple Watch würden zudem Daten zu Bewegungsabläufen, Schlaf und Vitalzeichen gesammelt.

Der Datensatz liefere Forschern unter anderem Hinweise auf Emotionen, Konzentrationsfähigkeit und Verfassung – in Kombination mit Befragungen der Studienteilnehmer solle dann herausgefunden werden, inwiefern sich darüber Rückschlüsse auf Depressionen, Stress und Angststörungen ziehen lassen.

Ähnliche Gerätedaten sollen nach Informationen der Zeitung bei der zusammen mit dem Biotech-Konzern Biogen durchgeführten Studie erhoben werden, die so kognitive Beeinträchtigungen erkennen will. Diese können ein erstes Zeichen für Demenz und neurodegenerative Erkrankungen wie die Alzheimer-Krankheit sein. Die auf mehrere Jahre angelegte Studie soll nun beginnen.

Apple hoffe, daraus letztlich Algorithmen zu entwickeln, die eine Erkennung bestimmter psychischer Erkrankungen erlaubt, heißt es in dem Bericht – und dies als Funktion in seine Betriebssysteme zu integrieren. Die Studien seien aber noch in einer sehr frühen Phase. Da es sich bei dem per iPhone-Kamera und Mikrofon erfassten Dingen um besonders sensible Daten handelt, sollen diese ausschließlich lokal auf dem Gerät verarbeitet werden, um damit Datenschutzbedenken zuvorzukommen, merkt die Wirtschaftszeitung an.

Mit der Duke University arbeitet Apple dem Bericht zufolge außerdem zusammen, um die Erkennung von frühkindlichem Autismus zu erforschen. Auch hierbei solle die iPhone-Kamera zum Einsatz kommen, um zu erfassen, wie Kinder auf Bildschirminhalte fokussieren und wie oft der Blick umherschweift.

Apples Gesundheitsinitiative legte den Fokus bislang vorrangig auf die Apple Watch, scheint nun aber das viel weiter verbreitete iPhone mehr in den Blick zu nehmen. Mit iOS 15 kann das iPhone anhand der Bewegungssensoren die Gehstabilität erfassen und darüber auch auf ein mögliches Sturzrisiko hinweisen.

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(lbe)