Facebooks Forschungschefin: Instagram nicht "toxisch für Jugendliche"

Nahezulegen, dass Instagram für Jugendlich schädlich sei, sei nicht korrekt, meint Facebook und widerspricht Details aus einem entsprechenden Zeitungsbericht.

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(Bild: Kicking Studio/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Facebooks Forschungschefin widerspricht einem Medienbericht, demzufolge man bei dem US-Konzern um schädliche Folgen von Instagram für junge Menschen weiß und öffentlich das Gegenteil behaupte. In einem detaillierten Blogeintrag nimmt Pratiti Raychoudhury zu mehreren Aussagen aus dem diesbezüglichen Artikel des Wall Street Journal Stellung und sucht diese zu korrigieren. Wenn die US-Zeitung etwa schreibe, dass jedes dritte jugendliche Mädchen auf Instagram wegen der App eine negativere Wahrnehmung des eigenen Körpers habe, so erwähne sie nicht, dass es der Mehrheit anders gehe. Außerdem handle es sich nur um ein Drittel der Mädchen, die überhaupt ein negatives Bild ihres Körpers haben. Ähnlich ins Detail geht sie auch bei anderen Sätzen, ohne die allgemeine Aussage aber wirklich ins Wanken bringen zu können.

Raychoudhury ist damit bereits die Zweite aus der Führungsebene von Facebook, die persönlich auf die Artikelserie des Wall Street Journals reagiert. Die wird bei dem Konzern also offenbar ziemlich ernst genommen. Die US-Zeitung hatte unter Berufung auf interne Dokumente von Facebook Berichte über die Plattform veröffentlicht, die öffentlichen Behauptungen des US-Konzerns zu widersprechen schienen – unter anderem zu der Forschung zu Instagram. Vergangene Woche hatte bereits Nick Clegg, der PR-Chef des sozialen Netzwerks, Stellung genommen und dem Wall Street Journal "bewusste Irreführungen" vorgeworfen. Raychoudhurys Blogeintrag kommt nun wenige Tage vor einer Anhörung im US-Senat, in der es um die Enthüllungen und die Pläne für ein "Instagram für Kinder" gehen soll.

In ihrem Blogeintrag führt die Forschungschefin von Facebook nun vor allem zusätzliche Informationen auf, um Aussagen des Wall Street Journals einzuordnen. So hatte die Zeitung zitiert, dass sich laut einer Facebook-Studie 14 Prozent der Jungen durch die Instagram-Nutzung schlechter fühlen würden. Raychoudhury weist nun darauf hin, dass dem mehr Jungen gegenüber standen, die sich durch Instagram besser fühlen würden. Dass Teenager Instagram für die Zunahme von Angstzuständen und Depressionen verantwortlich machen, bestreitet sie ebenfalls nicht, weist aber darauf hin, dass für die zitierte Studie nur 40 Personen befragt worden seien. Nahezulegen, dass Instagram "toxisch" für jugendliche Mädchen sei, sei einfach nicht richtig, schreibt Raychoudhury abschließend.

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(mho)