TeamViewer verspricht mit "TeamViewer Classroom" mehr Datenschutz in Schulen

Die webbasierte Kollaborationssoftware für digitalen Unterricht soll unter anderem das gemeinsame Bearbeiten von Dokumenten ermöglichen – datenschutzkonform.

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Teamviewer will mit Classroom die Zusammenarbeit in Schulen, Universitäten und anderen Bildungseinrichtungen stärken. Laut eigenen Angaben verzichtet das Programm auf die Nutzung von Drittanbietern, wodurch die europäischen Datenschutzrichtlinien erfüllt werden können. Das Produkt wird auf eigenen Servern in deutschen Rechenzentren gehostet und betrieben.

Funktionieren soll die Kollaborationssoftware für alle Chromium-basierten Browser und Firefox. Außerdem soll eine Anbindung der Software über ein Plugin und ein offenes API an verschiedene weitere Lern-Management-Systeme (LMS) wie Moodle möglich sein.

In Teamviewer Classroom können Anwender hochgeladene Dokumente und digitale Tafeln gemeinsam bearbeiten. Separate Räume für Gruppenarbeiten sowie die Möglichkeit zur Durchführung von Echtzeitumfragen sollen in dem neuen Programm ebenfalls zur Verfügung stehen. Lehrerinnen und Lehrer erhalten Moderationsrechte, mit denen sie den Unterricht lenken und die Ergebnisse der Sitzungen erfassen können. Die Dokumente sind zur weiteren Verwendung anschließend online ablegbar.

Dr. Hendrik Witt, Leiter der Produktentwicklung bei TeamViewer, will mit dem Produkt vor allem "das Grundrecht auf Bildung sichern, ohne dabei Kompromisse beim Grundrecht auf Datenschutz einzugehen". Mit Classroom soll der digitale Fortschritt an Schulen und Hochschulen datenschutzkonform vorangetrieben werden. Das Programm soll eine der ersten europäischen Lösungen sein, die trotz vollständigem Funktionsumfang alle Datenströme innerhalb der EU hält. Der Webinar-und Meeting-Software-Anbieter Edudip verspricht allerdings ebenfalls eine rein europäische Lösung.

Durch die Corona-Krise und den dadurch entstandenen Mangel an datenschutzkonformen Kollaborationssoftware wurden die strengen Datenschutzstandards in Deutschland und Europa zeitweise gelockert, um Schulen ein Arbeiten mit Kommunikationsplattformen wie Microsoft Teams zu ermöglichen. Häufig stellt bei der für Schulen eingesetzten Software auch das Hosting der Plattformen auf Servern außerhalb des Gültigkeitsbereichs der DSGVO ein Problem dar.

Das eigentlich für seine Fernwartungssoftware bekannte Unternehmen will sich jetzt auch in anderen Bereichen etablieren. Erst Anfang März kaufte der Softwareanbieter die Augmented-Reality-Firma Upskill.

(mack)