Fairphone 4: 5G, fünf Jahre Garantie und Versprechen für lange Update-Versorgung

Das vierte Fairphone soll wie seine Vorgänger durch einfache Reparaturen, langen Support und faire Herstellung herausstechen. Neu sind 5G und ein Metallrahmen.

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(Bild: Fairphone)

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Der niederländische Hersteller Fairphone hat am Donnerstag sein viertes Smartphone vorgestellt: Das Fairphone 4 kommt mit fünf Jahren Garantie sowie einem Versprechen für eine lange Versorgung mit Software-Updates und Ersatzteilen. Wie seine Vorgänger ist das Gerät modular aufgebaut und soll überdurchschnittlich sozial und umweltfreundlich produziert werden. Hinsichtlich der Ausstattung bleibt das Gerät in der Mittelklasse.

Fairphone gewährt erstmals eine fünf Jahre laufende Garantie gegen Produktions- und Designfehler, wenn man das Gerät vor Ende 2022 kauft und sich online beim Hersteller registriert. Das übertrifft den Branchenstandard bei Weitem – bei großen Smartphone-Herstellern sind ein oder zwei Jahre Garantie üblich. Die gesetzliche Gewährleistung endet nach zwei Jahren.

Das Fairphone 4 gibt es in grau, grün und "green speckled"

(Bild: Fairphone)

Softwareupdates verspricht Fairphone bis mindestens Ende 2025, inklusive Updates auf die Android-Versionen 12 und 13. Ziel sei darüber hinaus, das Smartphone bis Ende 2027 zu aktualisieren und auch noch Updates auf Android 14 und 15 anzubieten – diese muss Fairphone voraussichtlich ohne Unterstützung durch den Chiplieferanten Qualcomm umsetzen. Das Vor-Vorgängermodell Fairphone 2 wurde sechs Jahre lang mit Updates versorgt.

Eine weitere Besonderheit von Fairphone ist das modulare Design. Wie bei den beiden Vorgängermodellen kann man beim Fairphone 4 den Akku, das Display und weitere Teile wie den USB-Port oder die Hauptkameras mit einem Schraubendreher selbst tauschen.

Hinsichtlich der Ausstattung reiht sich das Fairphone 4 in der Mittelklasse ein: 6,3-Zoll-LCD, Weitwinkel- und Ultraweitwinkel-Kamera sowie Qualcomms Snapdragon 750G inklusive 5G-Mobilfunk. Der Akku fasst 3905 mAh und soll in 30 Minuten zur Hälfte geladen sein – aus Umweltschutzgründen liegt kein Netzteil bei.

Das relativ dicke Gehäuse hat einen Metallrahmen, die Rückseite besteht zu 100 Prozent aus recyceltem Kunststoff. Das Modell mit 6 GByte RAM und 128 GByte Flash-Speicher kostet 580 Euro, das mit 8 und 256 GByte Speicher 650 Euro. Zum Vergleich: Das Xiaomi Mi 10T lite mit dem gleichen Qualcomm-Chip kostet nur 250 Euro.

Der relativ hohe Fairphone-Preis erklärt sich nicht nur durch die geringen Stückzahlen und das modulare Design, sondern auch durch zahlreiche Nachhaltigkeits-Initiativen. So verwendet Fairphone zum Beispiel Fairtrade-Gold, recycelte Kunststoffe sowie einige weitere Metalle aus besonderen Lieferketten. Den Arbeitern seines chinesischen Auftragsfertigers will Fairphone erneut einen Bonus zahlen.

Fairphone verspricht, dass das Fairphone 4 "Elektroschrott-neutral" ist. Für jedes verkaufte Exemplar werde man ein altes Smartphone oder eine entsprechende Menge kleineren Elektroschrott verantwortungsvoll recyceln. Eine weitere Neuigkeit im Vergleich zu den Vorgängern: Das Fairphone 4 trägt das schwedische Nachhaltigkeits-Siegel TCO Certified.

Das Fairphone 4 kommt zwei Jahre nach dem Fairphone 3 auf den Markt, was für Fairphone-Verhältnisse sehr kurz ist: Vom Fairphone 2 bis zum Fairphone 3 hatte es noch mehr als vier Jahre gedauert.

Erstmals will Fairphone nun außerdem drahtlose In-Ear-Kopfhörer auf den Markt bringen. Die Niederländer haben diese nicht selbst entwickelt, sondern ein fremdes Design lizenziert und wollen Fairtrade-Gold und recycelten Kunststoff für die Produktion verwenden. Details zu diesem Produkt stehen noch aus.

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(cwo)