Matrix: Grundgerüst für Messenger im Gesundheitswesen steht

Die Gematik hat die Spezifikation für den geplanten Messenger-Dienst im Gesundheitssektor veröffentlicht. Damit können konkrete Dienste entwickelt werden.

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(Bild: Herlanzer/Shutterstock.com)

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Die erste Ausbaustufe für den geplanten Messenger-Dienst im Gesundheitswesen ist erklommen. Die Gesellschaft für Telematikanwendungen (Gematik) hat am Freitag eine erste Spezifikation für das Chat-Projekt im Bereich der Telematikinfrastruktur (TI) herausgegeben. Der zuständige Produktmanager Eric Grey erklärte, dass die technische Vorgabe zwar "an einigen Punkten noch weiter ausgearbeitet" werde: "Das Grundgerüst ist aber klar." Ein Meilenstein sei damit erreicht.

Industriepartner und Dritte können auf Basis der Spezifikation entsprechende Messenger-Lösungen entwickeln und der Gematik vorlegen. Lässt diese die Programme zu, können die Hersteller sie am Markt anbieten. Unter der Haube soll dabei vor allem das freie Protokoll Matrix zum Einsatz kommen.

Zunächst werde der TI-Messenger für Beschäftigte im Gesundheitssektor konzipiert – für die Kommunikation "auf dem kurzen Dienstweg", heißt es bei der Gematik. Die Nachfrage nach einer sicheren und schnellen Austauschform mit Kurznachrichten sei bei allen Beteiligten von der Klinik über Praxisteams bis hin zur Pflege groß.

Wann die ersten Lösungen verfügbar sein werden, hängt laut der Firma unter anderem davon ab, "wie schnell Partner entsprechende Dienste entwickeln können". Er rechne damit, dass es in der zweiten Hälfte 2022 erste einschlägige Mobilanwendungen am Markt geben werde, ließ Grey durchblicken. "Die ersten Anbieter stehen in den Startlöchern."

Weitere Ausbaustufen hat der Bundestag im Digitale-Versorgungs-und Pflege-Modernisierungs-Gesetz (DVPMG) skizziert: Im April soll demnach die nächste Spezifikation folgen, der Nutzerkreis dann um Versicherte erweitert werden. So könnten etwa Krankenkassen einen TI-Messenger über ihre eigenen Apps anbieten. Damit stünde dann auch Patienten ein verschlüsselter Kommunikationsweg im Gesundheitswesen inklusive einer Option für den Dokumentenaustausch zur Verfügung. Möglichkeiten für Videokonferenzen sind mit einer dritten Stufe vorgesehen.

(mho)