Android 12 ist da: Das bringt das neue Google-Betriebssystem

Nach längerer Beta-Phase wurde die Open-Source-Version von Android 12 nun veröffentlicht. Sie kommt mit verbesserten Privatsphäre-Optionen und frischem Design.

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(Bild: c't)

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Nach fünf Beta-Veröffentlichungen ist es so weit: Die Open-Source-Fassung von Googles neuem Mobilbetriebssystem Android 12 ist da. In den kommenden Wochen will Google die neue OS-Version zuerst für Besitzerinnen und Besitzer von Pixel-Smartphones veröffentlichen, ein genauer Termin fehlt noch. Im späteren Verlauf des Jahres sollen dann die anderen Hersteller nachziehen und Android 12 für ihre aktuellen Geräte ausspielen.

Mit Android 12 vollzieht Google den umfangreichsten Tapetenwechsel bei Android, seit 2014 das Material-Design eingeführt wurde. Ab Android 12 soll sich das komplette Farbschema des Betriebssystems in Menüs und Widgets automatisch an das gewählte Hintergrundbild anpassen.

Farben sind beim neuen Design-Konzept, das Google "Material You" nennt, nicht mehr fest vorgegeben, sondern in verschiedenen Paletten zueinander passender Farbtöne gebündelt. Je nach Hintergrundbild strickt das Smartphone also individuelle Designs aus komplementären Farbtönen, was dem kompletten Betriebssystem einen einheitlichen und abgestimmten Look verleihen soll.

Android 12 bündelt harmonische Farben in zahllosen Paletten, die passend zum Hintergrundbild ausgewählt werden.

(Bild: Google)

Wie Hersteller wie Samsung oder Xiaomi, die ihren Android-Handys eine eigene Oberfläche überstülpen, das Material-You-Design umsetzen, bleibt abzuwarten. Einen Überblick über die Smartphones, die das Update auf Android 12 bekommen sollen, gibt es bei TechStage.

Das neue Design von Android 12 macht auch vor dem Lockscreen und der Benachrichtigungsleiste nicht Halt. Unter Android 12 wachsen die Schaltflächen für Schnelleinstellungen nun zu größeren und farbigen Kacheln an, was ein wenig an iOS erinnert. Zudem sind Schieberegler, etwa für die Helligkeit und die Lautstärke, nun wesentlich breiter als bei vorherigen Android-Versionen.

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Ebenfalls angepasst wurde der Leuchteffekt beim Antippen von Schaltflächen: Statt in drögem Grau sollen Bedienelemente nun in einer Farbe aufglimmen, die gerade zum Farbschema des Betriebssystems passt. An anderer Stelle wurde ein Farbeffekt entfernt: Beim Scrollen wird das Erreichen des Endpunktes nicht mehr durch ein farbiges Glühen visualisiert, sondern durch einen Stretch-Effekt, der den Inhalt dehnt.

Google hat den Lockscreen bei Android 12 ebenfalls dynamischer aufgebaut. Die Uhrzeit nimmt in zwei Reihen fast den gesamten Bildschirm ein. Wenn Benachrichtigungen anliegen, landen diese in der Mitte – die Uhr schrumpft dann und rutscht nach oben. Das neue Material-You-Design macht sowohl beim Aussehen als auch beim Navigieren einen guten Eindruck. Große Schaltflächen und weiche Animationen geben ein flüssiges Gefühl beim Bedienen. Laut Google belasten die neuen Effekte die Akkulaufzeit nicht, die Prozessorlast soll unter Android 12 sogar schrumpfen.

Mit Android 12 vereinfacht Google außerdem den Zugriff auf Privatsphäre-Einstellungen. Ein neues Dashboard gewährt Überblick über die Berechtigungen einzelner Apps und erlaubt schnelle Änderungen. Dort wird unter anderem übersichtlich angezeigt, welche Apps in den vergangenen 48 Stunden auf die Kamera, das Mikrofon, den Standort und die Gerätesensoren zugegriffen haben. Unerwünschte App-Berechtigungen kann man dort einfach widerrufen.

In dem Zuge hat Google endlich ein nerviges Berechtigungsbündel entknotet. Bislang war das Recht, einen Bluetooth-Scan durchzuführen, an das Recht des Standortzugriffs gekoppelt. Das sorgte unter anderem bei der Corona-Warn-App für Diskussionen. Die Android-Eigenart war darin begründet, dass Bluetooth-Beacons der scannenden App einen Rückschluss auf den Standort erlauben. Mit Android 12 kommt für solche Apps aber eine separate Berechtigung zum Bluetooth-Pairing.

Beim Zugriff auf den Standort erlaubt Android 12 ebenfalls eine flexiblere Rechtevergabe: Nutzer haben die neue Möglichkeit, der App den auf wenige Meter exakten Standort freizugeben oder nur einen auf einige Kilometer genauen Standort-Radius. Einige kleinere Funktionen sollen ebenfalls den Schutz der Privatsphäre verbessern. Dazu gehört eine virtuelle rote Aufnahme-LED in der Statusleiste, die stets gut sichtbar signalisiert, wenn eine App gerade auf die Kamera oder das Mikrofon zugreift.

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(dahe)