Frankfurter Zukunftsrat will Steuer auf Gewaltmedien

Manfred Pohl, Vorsitzender des Think Tanks, meint, Gewaltvermittlung müsse so teuer gemacht werden, dass sie sich nicht mehr lohnt.

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Im Kampf gegen eine Überflutung mit brutalen Bildern schlägt der Frankfurter Zukunftsrat eine Steuer auf Gewaltdarstellungen im Internet vor. "Gewaltvermittlung so teuer machen, dass es sich nicht mehr lohnt", forderte der Vorsitzende des Zukunftsrats, Manfred Pohl, laut dpa am Dienstagabend in Frankfurt am Main. Das Gremium, dem unter anderem Erziehungsexperten und Hirnforscher angehören, sieht generell großen Handlungsbedarf in Bildungs- und Erziehungsfragen.

So sei ein Pflichtfach "Wirtschaft" mit Schwerpunkt Unternehmenskultur in den Schulen überfällig. "Das Wissen um wirtschaftliche Zusammenhänge ist blamabel", sagte Pohl auf einer Podiumsdiskussion. Nur 6 Prozent der befragten jungen Menschen wüssten überhaupt, was eine Inflationsrate sei, zitierte Pohl eine Studie des Bundesverbands Deutscher Banken.

Der Frankfurter Zukunftsrat wurde im März 2008 als "Think Tank" von 30 Wissenschaftlern und Personen des öffentlichen Lebens gegründet. Ihm geht es darum, dass die geistige Elite mehr politische Verantwortung übernimmt und ihre Ergebnisse interdisziplinär zu kurzen, ganzheitlichen Konzepten zusammenführt. Einer der stellvertretenden Vorsitzenden ist der ehemalige Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement. (anw)