Sky Glass TV soll den Fernsehermarkt revolutionieren

Pay-TV-Anbieter Sky betritt mit einem eigenen Gerät TV-Neuland. Das Smart-TV mit Atmos-Soundbar soll es wie Smartphones mit subventioniertem Sky-Vertrag geben.

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Das Sky Glass TV gibt es in fünf Farben

(Bild: Sky)

Lesezeit: 5 Min.
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Mit seinem ersten eigenen Fernsehgerät betritt der Pay-TV-Anbieter Sky Neuland. Das Sky Glass TV ist in drei Größen und in fünf Farbvarianten erhältlich und bringt mit der integrierten 215 Watt starken Dolby-Atmos-Soundbar eine weitere Besonderheit mit. In Deutschland soll das Gerät erst Ende 2022 erhältlich sein, in Großbritannien bietet Sky das Gerät zu subventionierten Konditionen schon ab der nächsten Woche an.

Die Soundbar ist mit sechs Lautsprechern ausgestattet: links, rechts, Center, Subwoofer sowie zwei nach oben strahlende Speaker für den Deckensound von Dolby Atmos. Sie ist mit akustischem Stoff in der zum Gehäuse passenden Farbe bezogen. Das Gehäuse aus eloxiertem Aluminium bietet Sky in den Farben Balu, Weiß, Anthrazit, Rosa und Grün an. Die Riegelfernbedienung passt farblich zum jeweiligen Gerät.

Am Sky Glass TV kann man lineares Fernsehen ebenso wie Streaming-Angebote wie Netflix, Prime Video oder Disney+ über eine Internetverbindung empfangen. Der QLED-4K-Fernseher hat einen LCD-Bildschirm mit Quantenpunkten, dessen direkte Hintergrundbeleuchtung sich in Zonen dimmen lässt (FALC, Full Array Local Dimming). In den Sky Glass TVs stecken 60-Hz-Panels mit 10 Bit Farbauflösung, die die HDR-Formate HDR 10 und HLG sowie Dolby Vision unterstützen. Der HDMI 2.1-Port hilft nicht beim Spielen, sondern integriert den erweiterten Audio-Rückkanal (eARC).

Unter der Sky-Oberfläche finden sich neben dem Sky-Angebot auch Streaming-Apps wie Netflix, Amazon Prime Video, Disney oder YouTube. Ein DVB-T-Receiver dient als Fallback-Lösung für den TV-Empfang, falls die Internetverbindung mal unterbrochen ist. Eine optionale Webcam erlaubt es, das eigene Bild an andere Sky-Nutzer zu übertragen, fürs Gruppengucken lassen sich bis zu drei Fenster der mitschauenden Freunde neben dem laufenden Bildsignal einblenden. Ein eingebautes Noice Cancelling soll Störgeräusche aus Nachbarzimmern beim Videochatten ausblenden.

Die recht simple Fernbedienung wird farblich passend zum jeweiligen Fernseher geliefert.

Besonders bemerkenswert: Pay-TV-Anbieter Sky möchte bei seinem Fernseher neue Wege beschreiten. Ähnlich wie heute subventionierte Ratenverträge für Smartphones abgeschlossen werden, sollen Sky-Kunden ihren Sky Glass Fernseher mit einem subventioniertem monatlichen Sky-Vertrag erwerben. Hier gehts natürlich wie bei Smartphones um Kundenbindung. Wie lange sich ein Kunde dafür an Sky binden muss, geht aus den Angeboten nicht hervor. Eine kurze Gegenrechnung ergibt, dass der Anbieter die Kosten für den 55-Zöller nach vier Jahren eingespielt hätte. Im Sinne der Kundengewinnung und -bindung dürfte Sky aber wohl kürzere Laufzeiten anbieten.

Das LC-Display steckt in einem eloxiertem Aluminiumgehäuse mit farbigen Kanten; in derselben Farbe ist die eingebauten stoffbezogene Soundbar gehalten.

In Großbritannien wird der 4K-Fernseher ab kommender Woche in Kombination mit einer vergünstigten Sky-Paket-Optionen angeboten. Sky-Kunden zahlen je nach Displaygröße 13 Pfund (43"-TV), 17 Pfund (55"-TV) oder 21 Pfund (65"-TV) pro Monat, wenn sie es mit dem Sky Ultimate Ticket kombinieren. Dieses kostet inklusive Netflix-Abo 26 Pfund monatlich – insgesamt werden also für den 55-Zöller mit Sky-Ticket monatlich 43 Pfund fällig (umgerechnet rund 50 Euro). Für die TV-Software verspricht der Anbieter regelmäßige Updates, außerdem will Sky ähnlich wie bei Smartphones ein Austauschprogramm fürs TV-Gerät anbieten.

Die drei Displaygrößen sind mit Bedacht gewählt, denn sie decken die meistgekauften Diagonalen ab.

Ob Sky auch hierzu mit einem solchen Vertragsmodell an den Start geht, ist unklar. Im Handymarkt ist in Deutschland bislang eine Vertragslaufzeit von zwei Jahren üblich. Bei länger laufenden, echten Ratenverträgen sind Abo und Ticket dagegen voneinander entkoppelt werden. Der Glass TV soll erst Ende 2022 auf den deutschen Markt kommen.

Jüngst hatte Sky mit „Sky Q über das Internet“ seine neue Streaming-Plattform angekündigt, die den Glass TV erst ermöglicht: Für den Empfang von Sky Q ist kein Kabelfernseh- oder Satellitenanschluss mehr erforderlich ist, der Dienst bietet Zugriff auf 80 Sky-, Partner- und Free-TV-Sender in HD-Qualität (ARD und ZDF sowie die Free-TV-Sender der Mediengruppe RTL und ProSiebenSat.1, Discovery mit Eurosport 1, DMAX und Sport 1). Weitere Dienste wie Netflix, Prime Video, Disney+, TVNOW Premium, Spotify und DAZN lassen sich hinzubuchen und können dann ebenfalls auf Sky Q genutzt werden.

Unter der Sky-TV-Oberfläche kann man die Angebote per Sprachsteuerung durchsuchen.

Zusätzlich bietet Sky in Großbritannien für 10 Pfund eine kleine Box an, die Sky-Inhalte des Glass TV auf einen zweiten Fernseher im Haushalt oder aufs Smartphone streamt. Das Fernsehgerät selbst kommt wie Samsungs aktuelle Smart-TVs in einer zu 100 Prozent recycelfähigen Kartonage.

Sky verkauft den Fernseher in Großbritannien auch unabhängig vom angedachten Vertragsmodell und gibt zwei Jahre Garantie aufs Gerät. Das Glass TV mit 43 Zoll Diagonale (1,09 m) kostet 649 Pfund (765 Euro), die 55-Zoll-Variane 849 Pfund (1000 Euro) und der 65-Zöller 1049 Pfund (1236 Euro). Das sei 30 Prozent günstiger als ein vergleichbares TV, versprach Sky in seiner Präsentation. Andere Smart-TVs mit ähnlicher Ausstattung liegen preislich zwar darunter, allerdings fehlt ihnen die eingebaute Dolby-Atmos-Soundbar. Dies kann den Preisunterschied bedingen– zumindest, wenn der Sky Glass TV wirklich so gut klingt wie angekündigt.

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