Very Large Telescope: Scharfe Fotos von 42 großen Asteroiden im Hauptgürtel

Vor genau 42 Jahren ist "Per Anhalter durch die Galaxis" erschienen. Aus diesem Anlass wurden 42 Asteroiden nun so scharf fotografiert, wie nie zuvor.

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(Bild: ESO/M. Kornmesser/Vernazza et al./MISTRAL algorithm (ONERA/CNRS))

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Eine Forschungsgruppe hat 42 Fotos der größten Objekte im Asteroidengürtel gemacht, die die Himmelskörper so detailliert zeigen, wie nie zuvor. Mit der Veröffentlichung der Bilder feiert das Team gleichzeitig den heutigen 42. Jahrestag der Erstveröffentlichung von "Per Anhalter durch die Galaxis" (Douglas Adams). Die Bilder zeigen ganz verschiedenartige Objekte – kugelförmige und sogar eines in Form eines Hundeknochens. Die Sammlung sei ein großer Fortschritt für die Astronomie und soll helfen, die Ursprünge der Asteroiden des Sonnensystems zu erforschen. Damit sollen sie zur Beantwortung "der ultimativen Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest" beitragen.

Übersicht über die fotografierten Asteroiden

(Bild: ESO/M. Kornmesser/Vernazza et al./MISTRAL algorithm (ONERA/CNRS))

Mit hoher Detailgenauigkeit seien vorher lediglich drei große Asteroiden des Hauptgürtels abgebildet worden, begründet Forschungsleiter Pierre Vernazza Laboratoire d'Astrophysique aus Marseille die Arbeit. Bei Ceres, Vesta und Lutetia haben das die Weltraumsonden Dawn und Rosetta vor Ort erledigt. Für vergleichbare Objekte im Asteroidenhauptgürtel seien deshalb wichtige Merkmale, wie ihre dreidimensionale Form oder ihre Dichte weitgehend unbekannt gewesen. Um diese Lücken zu schließen, habe man zwischen 2017 und 2019 damit begonnen, von der Erde aus mit dem Very Large Telescope (VLT) der Europäischen Südsternwarte (ESO) Aufnahmen Dutzender großer Asteroiden zu machen. Fotos des besonders ungewöhnlichen Asteroiden Kleopatra waren bereits vor einigen Wochen öffentlich gemacht worden.

Insgesamt habe die nun im Fachmagazin Astronomy & Astrophysics vorgestellte Zusammenstellung ergeben, dass die Asteroiden größtenteils in zwei Gruppen passen. Die einen seien nahezu kugelförmig, die anderen länglicher. Außerdem unterscheide sich die Dichte der Objekte deutlich und liege zwischen etwa 1,3 Gramm pro Kubikzentimeter (Lamberta und Sylvia) sowie 3,9 beziehungsweise sogar 4,4 Gramm pro Kubikzentimeter – also sogar über Diamant. Die Zusammensetzung der Himmelskörper unterscheide sich also offenbar stark, was Unterschiede bei der Herkunft nahelege. Das Team geht deshalb davon aus, dass die abgelichteten Asteroiden in unterschiedlichen Bereichen des Sonnensystems entstanden und an ihre aktuelle Position zwischen Mars und Jupiter gewandert sind.

(mho)