Cloud-Dienstleister OVH: Falsch konfigurierter Router legt ganzes Netzwerk lahm

Die Cloud-Dienste von OVH sind am Mittwoch offline gegangen. Grund war ein Konfigurationsfehler bei der Installation von Equipment, heißt es von dem Konzern.

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(Bild: Gorodenkoff/Shutterstock.com)

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Bei dem französischen Cloud-Anbieter OVH gab es am Mittwochvormittag heftige technische Probleme, die weltweit für Beeinträchtigungen der Dienstleistungen sorgten. Wie das Unternehmen inzwischen mitteilte, war das gesamte eigene Netzwerk ab 9.20 Uhr MESZ nicht erreichbar. Grund sei ein Netzwerkvorfall an einem Standort in den USA. Alle technischen Teams seien damit beschäftigt, den Vorfall zu beheben. Nach etwa einer Stunde seien die verschiedenen Dienste langsam wieder online gekommen, aber noch immer sind eine ganze Reihe von Diensten nicht verfügbar. Laut dem Firmenchef war ein menschlicher Fehler für die Probleme verantwortlich.

Unternehmensgründer Octave Klaba hat auf Twitter inzwischen erläutert, dass OVH in den vergangenen Tagen eine Zunahme von DDoS-Angriffen registriert habe. Deswegen habe sich das Unternehmen entschieden, in den USA die Kapazitäten zur Abwehr zu verstärken. Beim Anschluss des Equipments sei dann ein Fehler passiert, ein falsch konfigurierter Router habe das gesamte eigene Netz in die Knie gezwungen. OVH habe das Gerät inzwischen abgeklemmt und fahre die beeinträchtigten Dienste wieder hoch. Details zu den anhaltenden Problemen gibt es aktuell auf der OVH-Statuswebseite, noch ist da neben einigen grünen Buttons eine Menge rot zu sehen.

OVH ist einer der größten Internetdienstleister Europas, er betreibt neben mehreren Rechenzentren in Frankreich weitere in den USA, Kanada, Großbritannien, Deutschland, Polen, Singapur und Australien. Insgesamt sind es dem Unternehmen zufolge inzwischen 32. Im März hatte ein Feuer in einer Anlage von OVH ein ganzes Rechenzentrum zerstört, weitere wurden zumindest schwer beschädigt. Dabei waren auch Daten von Kunden verloren gegangen, vor Ort wurde niemand verletzt.

(mho)