Chipfertiger TSMC: Der Rekordlauf geht weiter, Chipmangel bis mindestens 2023

Insbesondere dank der 7-Nanometer-Fertigung konnte TSMC den Gewinn im dritten Quartal noch einmal erheblich auf umgerechnet 4,8 Milliarden Euro steigern.

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(Bild: Taiwan Semiconductor Manufacturing Co., Ltd.)

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Chipauftragsfertiger TSMC verzeichnete in den vergangenen drei Monaten das sechste Rekordquartal infolge. Der Umsatz stieg auf knapp 415 Milliarden Taiwan-Dollar, umgerechnet rund 12,7 Milliarden Euro. Das entspricht einer Steigerung von 11,4 Prozent verglichen mit dem Vorquartal und einem Plus von 16,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Als Gewinn blieben etwa 4,8 Milliarden Euro übrig, womit er verglichen zum Vorquartal überproportional um 16,3 Prozent stieg. TSMC macht dafür einen günstigen Produktmix verantwortlich – die Firma hat schlicht mehr Silizium-Wafer mit moderner Fertigungstechnik verkauft. Folglich stieg auch die operative Marge von 39,1 auf 41,2 Prozent.

Erste Preiserhöhungen könnten ebenfalls zum Plus verholfen haben. Preissteigerungen kündigte TSMCs Chefetage schon im Sommer an, gerüchteweise sollen diese aber erst ab 2022 in Kraft treten – dann allerdings erheblich mit bis zu 20 Prozent.

"Günstiger Produktmix" heißt insbesondere ein gestiegener Umsatzanteil von 7-nm-Wafern, der von 31 auf 35 Prozent stieg. Der Anteil älterer Prozesse, etwa 16 nm, sank analog, während die Produktion mit dem bislang feinsten 5-nm-Prozess bei 18 Prozent verweilte. Alle großen Geschäftsfelder – High-Performance, Smartphone, IoT und Automotive – wuchsen im dritten Quartal 2021. High-Performance-Chips, worunter TSMC alle x86-Prozessoren und Grafikchips zählt, also auch AMDs 7-nm-Produkte Ryzen-CPUs und Radeon-GPUs, sowie Smartphone-Chips machten mit 37 beziehungsweise 44 Prozent den größten Anteil aus. Der größte 5-nm-Kunde ist Apple, etwa mit dem iPhone-13-Prozessor A15 und dem M1.

TSMCs Umsatzanteile der unterschiedlichen Fertigungsgenerationen; 7 nm brachte zuletzt das meiste Geld.

(Bild: Taiwan Semiconductor Manufacturing Co., Ltd.)

Im jetzt laufenden vierten Quartal 2021 erwartet TSMC einen Umsatz zwischen umgerechnet 13,3 Milliarden und 13,5 Milliarden Euro. Sprich: das siebte Rekordquartal infolge. Im nächsten Jahr dürfte es munter weitergehen, denn TSMC-CEO C.C. Wei rechnet noch für das komplette Jahr 2022 mit Lieferengpässen bei Halbleitern. Die Börse reagierte mit einem Plus von rund 3 Prozent auf gut 97 Euro positiv auf die Bekanntgabe der Geschäftszahlen.

(mma)