Desktopumgebung Plasma: Version 5.23 zum 25. KDE-Geburtstag erschienen

Der Linux/Unix-Desktop Plasma ist zum 25-jährigen Jubiläum der KDE-Community in neuer Version erschienen. Die Neuerungen sind überschaubar, aber nützlich.

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Unverbindlich ausprobieren lässt sich Plasma 5.23 mit der Distribution KDE Neon.

(Bild: Screenshot)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Tim SchĂĽrmann
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Pünktlich zum Geburtstag des KDE-Projekts liegt am heutigen 14. Oktober auch eine neue Version der Desktop-Umgebung KDE Plasma vor. Plasma 5.23 soll hauptsächlich schneller und stabiler arbeiten. Große Änderungen fehlen, viele kleinere Neuerungen erleichtern jedoch die alltägliche Arbeit.

Vor allem haben die Entwickler die Steuerung über Touch-Gesten optimiert. Drückt man etwa mit dem Finger etwas länger auf eine Anwendung im Startmenü, öffnet Plasma das entsprechende Kontextmenü. Die breiteren Bildlaufleisten des Standard-Themes "Breeze – Blue Ocean" lassen sich zudem mit dem Finger leichter "treffen" und verschieben. In einer Wayland-Sitzung folgen die Gesten unmittelbar den Fingerbewegungen. Im Tablet-Modus mit Wayland wachsen die Symbole im Systemabschnitt der Kontrollleiste, wodurch sie sich einfach über Gesten aufrufen lassen.

Viel Arbeit floss erneut in die Wayland-UnterstĂĽtzung. So zeigt Plasma 5.23 eine neue Animation, wenn man den Bildschirm dreht. Ein eingerichtetes Multi-Screen-Layout bleibt zwischen X11- und Wayland-Sitzungen erhalten. Der Datenaustausch zwischen Wayland- und XWayland-Fenstern gelingt zudem unterbrechungsfreier: Zum einen fĂĽgt ein Klick mit der mittleren Maustaste den Inhalt der Zwischenablage ein, zum anderen funktioniert auch Drag-and-Drop zwischen den entsprechenden Anwendungen.

Sobald eine Anwendung in der Wayland-Session die Audioaufnahme startet, erscheint im Systemabschnitt der Kontrollleiste ein entsprechender Hinweis, über den sich die Aufzeichnung bei Bedarf direkt unterbinden lässt. Sofern Plasma in einer virtuellen Maschine läuft, kann man zudem endlich die Bildschirmauflösung anpassen.

KDE Plasma 5.23: Erste EindrĂĽcke (4 Bilder)

Farb-Highlights

In den Systemeinstellungen lässt sich jetzt eine Akzentfarbe festlegen. (Bild: Screenshot)

Einige Widgets im Systemabschnitt der Kontrollleiste sind etwas intelligenter geworden. Zunächst lassen sich die Texte in aufpoppenden Nachrichten markieren und per [Strg]+[C] in die Zwischenablage befördern. Die wiederum merkt sich ab sofort die letzten 20 kopierten Elemente, die sich zudem im entsprechenden geöffneten Widget per [Enf] auch schnell wieder über Bord werfen lassen.

Auf unterstützten Geräten kann man über das entsprechende Symbol im Systemabschnitt schnell zwischen den Energiesparmodi "Power-saver", "Balanced" und "Performance" wechseln. Das Netzwerk-Applet unterstützt zudem weitere Einstellungen und Protokolle für OpenVPN-Verbindungen.

Erneut haben die Entwickler das Startmenü "Kickoff" überarbeitet, das dank umfassender Änderungen am Code jetzt agiler reagiert. Die Anwendungen lassen sich wahlweise als Liste oder in einem Raster anordnen. Über das Stecknadelsymbol pinnt man bei Bedarf das Startmenü auf dem Bildschirm fest; es bleibt dann dauerhaft im Vordergrund geöffnet.

Auch die Systemeinstellungen haben einige kleine, aber äußerst nützliche Änderungen erhalten. Unter anderem kann man jetzt festlegen, ob ein Bluetooth-Adapter schon beim Start anspringen oder besser erst einmal ausgeschaltet bleiben soll. Alternativ merkt sich Plasma den beim Ausschalten geltenden Zustand des Bluetooth-Adapters und stellt ihn beim Start wieder her. Nach dem Ändern der Bildschirmeinstellungen startet Plasma einen Countdown. Reagiert man nicht innerhalb der dabei vorgegebenen Zeit, geht die Desktop-Umgebung davon aus, dass das Bild verzerrt ist und stellt die ursprünglichen Einstellungen wieder her.

Abschließend haben die Entwickler behutsam am Standard-Theme "Breeze" und somit an der Optik geschraubt. Beispielsweise weisen Checkboxen einen schwarzen Haken anstelle eines einfachen Kästchens auf, und Schaltflächen wirken flacher. Ein Zahnrad zeigt Ladevorgänge in allen Plasma- und KDE-Anwendungen an, Widgets auf dem Desktop besitzen einen bewusst leicht verschwommenen Hintergrund.

Die Release-AnkĂĽndigung von KDE Plasma 5.23 ("25th Anniversary Edition") fasst alle wichtigen Neuerungen noch einmal zusammen. Ausprobieren kann man die neue Version schnell und unkompliziert mit der Distribution KDE Neon, die auf der aktuellen Ubuntu LTS-Version basiert.

Wer gemeinsam mit der KDE-Community noch ein wenig feiern möchte, sollte einen Blick auf unsere separate KDE-Geburtstagsmeldung werfen, die auf die Geschichte des Projekts zurückblickt und zugleich einige aktuelle Geburtstagsaktionen vorstellt:

(ovw)