ESA: Extreme Kühlung macht European Deep Space Network deutlich leistungsfähiger

Die ESA hat drei riesige Antennen, um zu den am weitesten entfernten Sonden Kontakt zu halten. Dank eines Upgrades können die bald viel mehr Daten übertragen.

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Die Antenne in Spanien

(Bild: ESA / J. Mai)

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Allein durch die Aufrüstung der Antennen ihres Deep Space Networks mit einer speziellen Kühlung will die ESA deren Datendurchsatz um 40 bis 80 Prozent erhöhen. Das erläuterte die Europäische Weltraumagentur nun und erklärte, dass die erste Nachrüstung bereits stattgefunden hat. Die beiden verbleibenden Antennen in Argentinien und Australien sollen im kommenden Jahr nachgerüstet werden, wovon etwa die bereits gestartete Sonde BepiColombo und die Mission Juice profitieren sollen. Die "clevere Technik" erhöhe außerdem die Reichweite der 35 Meter messenden Antennen, was künftige Missionen bis zum Uranus und Neptun ermöglichen würde.

Wie die ESA erläutert, werden für die Leistungssteigerung die Verbindungen zwischen der Antenne und dem Sender beziehungsweise dem Empfänger auf gerade einmal 10 Grad über dem absoluten Nullpunkt heruntergekühlt (- 263 Grad Celsius). Dadurch könnten von einigen Sonden bis zu 40 Prozent mehr Daten empfangen werden, nach weiteren Upgrades sogar bis zu 80 Prozent mehr. Parallel dazu baue man am Standort New Norcia in Australien auch noch eine weitere Antenne, um zur wachsenden Flotte an weit entfernten Forschungssonden Kontakt halten zu können. Die insgesamt vierte große Antenne im Deep Space Network der ESA wird ebenfalls einen Durchmesser von 35 Metern haben und insgesamt 620 Tonnen wiegen.

Das European Deep Space Network wurde 2012 komplettiert und besteht aktuell noch aus drei großen Antennen in Argentinien, Spanien und Westaustralien. Es ermöglicht der Weltraumbehörde, rund um die Uhr mit den entferntesten Sonden zu kommunizieren und außerdem deren genaue Bahnen zu ermitteln. Vorher war die ESA dafür teilweise auf Technik der NASA angewiesen, deren Netzwerk aus drei Antennen mit sogar 70 Metern Durchmesser besteht. Nur die können beispielsweise noch Kontakt zu besonders weit entfernten Sonden wie Voyager 2 oder New Horizons aufnehmen.

(mho)