Smart-Home-Wettbewerb: Regenwarnlampe, Gewichtsansage, Kackesortierer und mehr

Von nützlicher Einzellösung bis zu Smart Home am Rande des Overengineering war alles dabei. Sogar ein Automat zum Sortieren von Katzenkacke.

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Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Daniel Bachfeld

Die 10 Gewinner des von AVM und Make gemeinsam veranstalteten Wettbewerbs „Mach dein Smart Home wirklich Smart“ wurden gekürt. Von smarten Wecker im Steampunk-Design bis zur Steuerung der Hausinstallation reichte das Spektrum der insgesamt 30 eingereichten Projekte des Wettbewerbs „Mach dein Smart Home wirklich Smart“. Gesucht waren Projekte, die übers WLAN kommunizieren und verschiedene Sensoren und Aktoren miteinander verknüpfen. Bei der Auswahl der Produkte war es den Teilnehmerinnen und Teilnehmern freigestellt, welche zum Einsatz kamen, solche von AVM mussten nicht zwangsläufig genutzt werden.

Von Mitte Juni bis Mitte September hatten die Teilnehmer Zeit, auf unserer Plattform Make: Projects ihre Umsetzungen mit Texten, Bilder und Videos vorzustellen und zu beschreiben. Als Gewinn winkten Einkaufsgutscheine im Wert von je 500 Euro. Anders als bei anderen Wettbewerben sollte es keinen 1., 2. oder 3. Platz geben. Stattdessen sollten die besten 10 Projekte gekürt werden.

Die Jury bestehend aus Gordon Priebe von AVM, Mario Lukas, Maker und Entwickler des FabScan, Guido Burger, Maker und Entwickler des IoT Octopus sowie Daniel Bachfeld vom Make-Magazin hatten die Aufgabe, aus 30 Projekten die besten heraus zu sieben. Hier stellen wir die Gewinnerprojekte kurz vor. Gratulation an alle Gewinner und ein großes Dankeschön an alle Teilnehmer.

Die ausführlicheren Beschreibungen sowie die nicht gekürten Projekte finden Sie auf Make: Projects. Einige der Projekte bieten 3D-Druckdaten und Listings zum Download an, einige sind zu individuell, um sie nachzubauen. Los geht's:


Automated Oxygen - Luft per Smartphone von @devBioS

Es löst ein Problem bei Patienten, die nachts auf eine Sauerstoffversorgung angewiesen sind. Dank eines 3D-gedruckten Getriebes, eines ESP32 und passender Smartphone-App lässt sich das Ventil eines Sauerstoffbehälters ferngesteuert öffnen und schließen.

Ein ESP steuert ein 3D-gedrucktes Getriebe

Die klassische KWL wird smart! von @Jpsy

Das Projekt kombiniert mehrere ESP8266 mit Home Assistant, NodeRed und ESPHome, um in einem Niedrigenergiehaus die „kontrollierte Wohnraumlüftung“ (KWL) zu steuern. Sensoren in den Räumen melden die Luftgüte, Temperatur und die Luftfeuchte an die Zentrale, die über ausgefuchste Algorithmen die Be- und Entlüftung steuert. Aus der zeitlichen Darstellung der Messwerte aller Sensoren lassen sich sogar überraschende Details herauslesen: nächtliche Flatulenzen und der Verlauf des Atemalkohols.

Kontrollierte Wohnraumlüftung (KWL) mit vielen per WLAN angebundenen Sensoren

Luna - Large UNnecessary Automation von @nerdworld

Luna kann unter anderem das gerade mit der Badezimmerwaage (mit ESP8266 erweitert) ermittelte Gewicht per Sprachausgabe laut verkünden. Insgesamt 32 Module können auf Ereignisse reagieren oder Ereignisse auslösen. So gibt es noch eine Türschlosssteuerung, Haustürklingel- sowie eine Anrufererkennung, um beispielsweise Spotify leiser zu stellen und den Namen des Anrufers anzusagen.

Mobbing im Smart Home: Wenn die Waage lauthals im Haus des eigene Gewicht und den BMI per Alexa verkündet.

Regenwarnlampe von @jonas44

Der Warner schützt vor überraschender Durchnässung beim Verlassen des Hauses. Ein Home-Assistant-Skript fragt die regionalen Regen-Radar-Datenbanken ab und signalisiert per steuerbarer RGB-Lampe, ob in der Vorhersage Regen droht. Auch ein Mähroboter lässt sich so rechtzeitig zurückbeordern.

Per Regenradar-Abfrage kann man vorhersagen, ob man gleich im Regen steht. Eine RGB-Leuchte warnt davor.

Rustikaler SmartHome Wecker von @michaelruhland

Ein Stück Holz, eine Tradfri-Birne, ein Google Nest Mini und ein Stück Leder. Damit kann man vom Schlafzimmer aus andere Zigbee-Geräte per IOBroker steuern, ohne dass man das Smarthome neben das Bett legen muss.

Smarter Wecker im Steampunk-Design

Smart Home meets Campervan => Smart Camper von @Maze85

Smart Home ist auch unterwegs: Wenn man mehrere ESP32-Controller und einen Raspberry Pi mit der Zentraleinheit eines Westfalia Campers verbindet, kann man die Funkitonens seines Wohnmobill genauer regeln, steuern und überwachen.

Smart Home geht auch im Camper, wenn man die zentrale Steuerung hackt.

Smarter Bilderrahmen von @Watzmann

Aus einem alten Display, einem ausrangierten Bilderrahmen und einem Raspberry Pi wird eine Anzeige für Bilder und Statusmeldung des von Home Assistant gesteuerten Smart Homes.

Ein smarter Bilderrahmen zeigt "Gemälde" und Fotos an und blendet Status-Meldungen von Home Assistant ein.

Smarter Wassertank von @christian_s

Fünf Schwimmer im Tank signalisieren einem Arduino den Wasserstand. Per LoRaWAN gehen die Daten ins Things Network, die man dort per MQTT zurück ins heimische LAN schicken und mit FHEM auswerten kann. Dank der minutiösen Anleitung ein Projekt für Anfänger.

Wasserstandsmeldung mit Schwimmern: So lässt sich der Füllstand per LoRaWAN überwachen.

Trägheit, Tiere, Traumfrau: Die Stakeholder des Smart Homes von @flurl

Zwar weniger zur Anleitung geeignet, aber fesselnder Lesestoff: Warum auf Lichtschalter geklebte Tradfri-Fernbedienungen Ungemach nach sich ziehen und wie und warum man Katzenkacke mit Hilfe einer ESP32-CAM und eines Roboterarms sortiert.

Die Keimzelle eines Smart Homes: So hat wohl jeder seine Erfahrungen gesammelt

Vorausschauendes Laden des PV-Speichers von @dka23

Das Projekt beschreibt einen einfachen Algorithmus, der den Speicher ein PV-Anlage so lädt, dass am Abend der Speicher voll ist, tagsüber aber möglichst nie die Photovoltaik-Anlage abregelt, um das 70%-Einspeiselimit einzuhalten. Dabei helfen der Vorhersagedienst Solcast, OpenHAB und Grafana zur Überwachung.

Mit einem einfachen Algorithmus wird das Ladelimit dynamisch erhöht, um die 70%-Abregelung zu umgehen.

(dab)