Open Logistics Foundation: Fracht mit Open Source digitalisieren​

Drei große deutsche Speditionen und der größte Binnenhafen Deutschlands wollen Open Source in der Logistik-IT fördern. Ziel ist ein Branchen-Repository.

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(Bild: Travel mania/Shutterstock.com)

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Von
  • Detlef Borchers

Die Frachtunternehmen DB Schenker, Dachser und Rhenus sowie der Duisburger Hafen (duisport) haben die Open Logistics Foundation gegründet, um die Entwicklung von offener Software für die Branche voranzutreiben. Die gemeinnützige Stiftung soll eine Open Source Community für die Logistik-Branche aufbauen, die "europäische Rechtsnormen und Werte" berücksichtigt, teilten die Gründer mit. Damit soll ein Open-Source-Repository für Logistikunternehmen entstehen, in das als erstes der eFrachtbrief (eCMR) und der ePalettenschein aufgenommen werden.

Die Open Logistics Foundation will nach eigenen Angaben ein "neues Kapitel der Digitalisierung" in der Logistik schreiben. Neben der Nutzung von Open-Source-Software ist es erklärtes Ziel der Stiftung, "De-facto-Standards" in der europäischen Logistik-Branche zu setzen.

Neben den Logistikunternehmen repräsentiert das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML) im ebenfalls neuen Förderverein die Wissenschaft. Beim IML arbeiten nach Angaben des Institutes 150 Wissenschaftler am Aufbau des Repositorys für die Open Logistics Foundation. Das Projekt soll bis 2023 abgeschlossen sein und wird vom Bundesverkehrsministerium mit 25 Millionen Euro bezuschusst.

"Die Logistikbranche muss softwarelastiger werden, wenn sie in der kommenden Plattformökonomie eine Rolle spielen und ihre Zukunft auf der Basis europäischer Rechtsnormen und Werte selbstbestimmt gestalten will", erklärte Institutsleiter Michael ten Hompel, der dem Kuratorium der Open Logistics Foundation vorsitzt.

Zu den Firmen, die bereits ihre Mitarbeit angekündigt haben, gehören AEB Software, die BLG Logistics Group, die Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung, GS1 Germany, die Lobster Logistics Cloud und die Setlog Holding. Als erstes Open-Source-Projekt soll der eFrachtbrief (eCMR) für innerdeutsche Transporte verwirklicht werden, den der noch amtierende Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) Mitte September angekündigt hatte.

(vbr)