Weiteres Rekordquartal: AMD kratzt erstmals am Milliardengewinn

AMD hat mit einem Umsatz von 4,3 Milliarden US-Dollar das fünfte Rekordquartal infolge hingelegt. Die Entwicklungsausgaben sind so hoch wie noch nie.

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(Bild: c't)

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Insbesondere Cloud-Rechenzentren bescherten AMD ein starkes drittes Quartal 2021: Die Firma setzte in den drei Monaten 4,31 Milliarden US-Dollar um – verglichen mit dem Vorjahr eine Steigerung von 54 Prozent und ein Wachstum von 12 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Damit erzielte AMD das fünfte Rekordquartal infolge und kratzte zum ersten Mal in der Firmengeschichte an einem Milliardengewinn – bei 923 Millionen US-Dollar lag dieser schließlich.

Der Sparte "Enterprise, Embedded and Semi-Custom" ging es besonders gut: Der Umsatz stieg um 69 Prozent auf 1,9 Milliarden US-Dollar. Laut AMD-Chefin Lisa Su stieg die Produktion der dritten Epyc-Prozessorgeneration (7003, Milan) "signifikant" an und führte so zu einer Verdoppelung der Verkäufe an Rechenzentren innerhalb eines Jahres.

Der Geschäftsbereich "Computing and Graphics" wuchs im Jahresvergleich um 44 Prozent auf 2,4 Milliarden US-Dollar. Darunter zählt AMD Ryzen- und Athlon-Prozessoren für Desktop-PCs und Notebooks, Radeon-Grafikkarten, aber auch Instinct-GPU-Beschleuniger für Rechenzentren und Server. Alle Kategorien legten laut dem Hersteller zu.

Zählt man alle Produkte für Rechenzentren und Server zusammen, also Epyc-CPUs und Instinct-GPUs, machten diese rund ein Viertel des Firmenumsatzes aus – Tendenz steigend. Su sagte dazu: "Wir sind weiterhin der Meinung, dass Rechenzentren der strategischste Teil unseres Geschäfts sind."

AMDs Umsatztrend mit fünf Rekordquartalen hintereinander.

(Bild: AMD)

Den steigenden Umsatz investiert AMD auch in die eigene Forschung und Entwicklung (Research and Development, R&D). Die R&D-Ausgaben waren im dritten Quartal 2021 mit 765 Millionen US-Dollar so hoch wie noch nie. Im Vorquartal waren es noch 659 Millionen US-Dollar, im Jahr 2020 rund 500 Millionen pro Quartal und 2019 etwa 400 Millionen je Quartal.

Im jetzt laufenden vierten Quartal 2021 erwartet AMD einen weiteren Rekordumsatz von 4,4 Milliarden bis 4,6 Milliarden US-Dollar. Die Jahresprognose hat das Unternehmen noch einmal nach oben korrigiert: Statt 60 Prozent soll der Jahresumsatz um 65 Prozent wachsen. Das entspräche rund 16 Milliarden US-Dollar. Insbesondere die Server- und Semi-Custom-Produkte sollen weiter zulegen. Obwohl die wichtigsten Semi-Custom-Prozessoren für die Microsoft Xbox Series X/S und Sonys Playstation 5 eine vergleichsweise geringe Marge haben, erwartet AMD einen Anstieg der Bruttomarge von 48 auf 49,5 Prozent.

Die AMD-Aktie gab nach Bekanntgabe der Geschäftszahlen minimal um knapp 1 Prozent nach, hält sich mit deutlich über 100 Euro aber auf einem hohen Niveau.

(mma)