Intel-CPUs "Alder Lake-S": Core i9-12900K kommt im November für 590 US-Dollar

In den eigenen Benchmarks sieht Intel den Core i9-12900K vor AMDs 16- und 12-Kerner Ryzen 9 5950X sowie Ryzen 9 5900X.

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(Bild: MArk Mantel / heise online)

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Inhaltsverzeichnis

Intel bringt die ersten Prozessoren der Baureihe Alder Lake-S alias Core i-12000 am 04. November 2021 in den Handel. Konkrete Spezifikationen und weitere Einblicke in die Architektur gibt es schon heute: Den Anfang machen die drei K-Modelle Core i9-12900K, Core i7-12700K und Core i5-12600K sowie deren F-Schwestern mit deaktivierter Grafikeinheit.

Alle Modelle nutzen einen Verbund aus flotten Golden-Cove- und effizienten Gracemont-Kernen. Erstere kommen bei anspruchsvollen Aufgaben zum Einsatz, um den Rest kümmern sich die kleineren CPU-Kerne. Den Vollausbau spendiert Intel den i9-CPUs mit je acht Performance- und Effizienz-Kernen – da nur Golden Cove Hyper-Threading beherrscht, haben der Core i9-12900K und Core i9-12900KF 24 Threads.

Mit der Einführung des Hybrid-Computings trennt Intel die Klassen i9 und i7 wieder stärker voneinander: Unterschieden sich die beiden Klassen bei der 11000er-Baureihe (Rocket Lake-S) nur durch die Taktfrequenzen und die Größe des Level-3-Caches, müssen der Core i7-12700K und Core i7-12700KF zusätzlich mit weniger Effizienz-Kernen auskommen als die schnelleren Brüder. Die i7-Prozessoren nutzen vier, behalten aber alle acht Performance-Kerne. Der Core i5-12600K und Core i5-12600KF verwenden einen Verbund aus sechs Performance- und vier Effizienz-Kernen.

Spezifikationen der Core i-12000. Als Übergangsgeneration zu DDR5 können die CPUs auch mit DDR4-RAM umgehen.

(Bild: Intel)

Die integrierte Grafikeinheit von Alder Lake-S ähnelt mit 32 Ausführungseinheiten und Xe-Architektur jener von Rocket Lake-S. Unterschiede gibt es im Wesentlichen nur beim Taktverhalten durch den Fertigungsumstieg von 14 auf 10 Nanometer. Intel hat sich allerdings zu einer Umbenennung von UHD Graphics 750 zu UHD Graphics 770 entschieden.

Die Spieleleistung des Core i9-12900K soll dank der Kombination aus zusätzlichen sowie überarbeiteten CPU-Kernen, mehr Level-3-Cache und schnellerem RAM laut Intel-eigenen Benchmarks um 13 bis 28 Prozent steigen – verglichen mit dem Core i9-11900K. Die Effizienz-Kerne übernehmen dabei Hintergrundaufgaben oder enkodieren etwa einen Livestream. Optimieren Entwicklungsstudios ihre Spiele für Alder Lake, können die Effizienz-Kerne auch 3D-Szenen mitrendern, etwa Physikberechnungen.

Intel-Benchmarks zum Core i9-12900K (5 Bilder)

Intel sieht den Core i9-12900K vor AMDs Ryzen 9 5950X und Ryzen 9 5900X. Unter Windows 11 laufen die AMD-CPUs allerdings noch nicht optimal.
(Bild: Intel)

Intel verspricht, dass der Core i9-12900K der schnellste Gaming-Prozessor der Welt wird, also flotter ist als AMDs 16-Kerner Ryzen 9 5950X und 12-Kerner Ryzen 9 5900X. Unabhängige Benchmarks müssen das aber erst noch bestätigen.

Die Leistungskrone erkauft sich Intel allerdings mit einer voraussichtlich hohen Leistungsaufnahme. Nominell sinkt das sogenannte Powerlimit 2 (PL2) für den Turbo-Boost beim Core i9-12900K zwar minimal von 251 auf 241 Watt, allerdings weicht Intel die Angaben auf: Eine Thermal Design Power (TDP) gibt es nicht mehr, stattdessen nennt Intel bei Alder Lake-S nur noch eine Processor Base Power – im Falle des Core i9-12900K 125 Watt.

Intel hat allerdings nichts dagegen, wenn Mainboard-Hersteller die Processor Base Power ignorieren und das erhöhte Powerlimit 2 als Maximum Turbo Power dauerhaft ansetzen. Viele High-End-Mainboards dürften noch einen Schritt weitergehen und die elektrische Begrenzung vollständig aushebeln. Die Taktfrequenzen werden dann maßgeblich von der Temperaturentwicklung eingeschränkt.

In der c't-Redaktion befinden sich der Core i9-12900K und Core i5-12600K. Mit eigenen Benchmarks können Sie am 04. November 2021 rechnen.

(Bild: Mark Mantel / heise online)

Mit der Vorstellung von Alder Lake-S bringen Speicherhersteller wie Corsair, Crucial und G.Skill ihre ersten DDR5-Kits in den Handel, die von DDR5-4800 bis DDR5-6400 per XMP-3.0-Profil reichen. Diese Module laufen auf teureren Mainboards mit dem neuen Z690-Chipsatz und der CPU-Fassung LGA1700. Zusätzlich erscheinen aber auch Z690-Modelle mit DDR4-Steckplätzen – wer aufrüstet, kann vorhandenes RAM also weiterverwenden und so Geld sparen.

Der Z690-Chipsatz bringt eine Fülle an Neuerungen: Er stellt PCI-Express-4.0-Lanes bereit, integriert die Logik für Wi-Fi 6E und kann mehrere angeschlossene SSDs sowie HDDs ohne RAID-Einrichtung verwalten. Zudem ist USB 3.2 Gen 2x2 mit Übertragungsraten von 20 Gbit/s dabei – zusätzlich zu Thunderbolt 4, das viele Mainboards mittels Zusatzchips anbinden.

Apropos PCI Express: Alder-Lake-CPUs können mit PCIe 5.0 umgehen, stellen allerdings nur 16 Lanes für die ersten beiden x16-Steckplätze bereit. Eine kompatible Grafikkarte braucht also schon alle 16 Lanes auf. Für eine M.2-SSD führen der Core i9-12900K & Co. vier zusätzliche PCIe-4.0-Lanes nach außen

Mehr CPU-Kerne, aktuelle Standards wie DDR5 und PCIe 5.0 sowie 10-Nanometer-Technik lassen die Preise derweil nicht unberührt. Intels Preisempfehlungen (angegeben für Abnahmemengen von 1000 Stück) steigen je nach Modell um 10 bis gut 50 US-Dollar. So kostet das Topmodell Core i9-12900K 590 statt 540 US-Dollar, was allerdings immer noch weniger ist, als AMD für den Ryzen 9 5950X (ab 348 €) aufruft.

Preise Alder Lake Preise Rocket Lake
Core i9-12900K $589  $539 Core i9-11900K
Core i9-12900KF $564  $513 Core i9-11900KF
Core i7-12700K $409  $399 Core i7-11700K
Core i7-12700KF $384  $374 Core i7-11700KF
Core i5-12600K $289  $262 Core i5-11600K
Core i5-12600KF $264  $237 Core i5-11600KF

(mma)