Virtual Reality: Oculus wird Meta und entkommt dem Facebook-Zwang

Nach dem Mutterkonzern wird 2022 auch die Virtual-Reality-Sparte Oculus umbenannt: Meta Quest soll künftig ohne Facebook-Konto auskommen.

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VR-Headset Oculus Quest 2

Oculus Quest 2

(Bild: Facebook)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Frank Schräer

Im Windschatten der Umbenennung von Facebook.coms Dachgesellschaft zu Meta werden auch einige Hardware-Produkte des Unternehmens sowie Apps neue Namen bekommen. So wird die Virtual-Reality-Marke Oculus 2022 verschwinden. Das VR-Headset Oculus Quest heißt dann Meta Quest. Fallen soll der seit einem Jahr für neue Oculus-Privatkunden geltende Zwang zum Facebook-Konto.

Nachdem Mark Zuckerberg den Facebook-Konzern zu Meta umgetauft hat, legt sein Technik-Chef nach. Andrew Bosworth teilt mit, dass die Facebook Reality Labs als Unternehmensbereich für Virtual und Augmented Reality künftig nur noch Reality Labs heißen werden. An der Arbeit an Metaversum, Künstlicher Intelligenz und Entwicklerplattformen ändert sich dadurch nichts.

Gleichzeitig werden mehrere Produkte umbenannt. Dass die smarten Displays Facebook Portal künftig Meta Portal heißen werden, überrascht wenig. Aber Meta vereinnahmt auch die VR-Marke Oculus, die Facebook 2014 übernommen hat. Bald ist Oculus Geschichte: Die Oculus Quest VR-Headsets werden ab irgendwann 2022 Meta Quest heißen. Dementsprechend werden auch die Apps von Oculus zu Meta umbenannt.

Andere VR-Anwendungen sollen unter der Marke Horizon laufen, wie beispielsweise "Horizon Workrooms" für digitale Teamarbeit, die als offene Beta-Version erhältlich ist. Deshalb werden bisherige Oculus-Apps künftig Horizon Home, Horizon Venues, Horizon Friends und Horizon Profile heißen.

Für VR-Interessierte in Deutschland ist besonders wichtig, dass Quest-VR-Headsets wieder ohne Facebook-Zwang gekauft werden können. Das soll im Laufe des Jahres 2022 möglich werden. Seit September 2020 wird Oculus Quest in Deutschland nicht mehr verkauft. Grund dürfte die Entscheidung des Bundeskartellamts sein, Facebook die Zusammenführung der Nutzerdaten zu verbieten. Das bezieht sich zwar auf die Facebook-Töchter WhatsApp und Instagram, aber auch bei der Einrichtung des VR-Headsets muss ein Oculus-Konto mit einem Facebook-Konto verknüpft werden.

Mit den Umbenennungen seiner Produkte in Meta beschreitet der bislang als Facebook, Inc., bekannte Konzern einen anderen Weg als Google. Die Suchmaschinenfirma hat sich 2015 eine Holding namens Alphabet übergestülpt, der Google, Waymo und andere Töchter untergeordnet sind. Als Markenname tritt Alphabet aber nicht in Erscheinung, im Gegensatz zu Meta.

(fds)