Große SSDs in Notebooks
Häufig werden Notebooks mit einer maximal 2 TByte großen SSD angeboten. Sind 4 oder 8 TByte große SSDs in aktuellen Notebooks generell nicht nutzbar?
Ich suche gerade nach einem neuen Gaming-Laptop mit großer SSD. Fast alle Hersteller bieten nur SSDs bis 1 TByte Größe an, Lenovo auch bis 2 TByte (z. B. ThinkPad T15g G2), wobei dies als maximal unterstützte Größe angegeben wird. Bezieht sich diese Angabe nur auf die Lage der Bootpartition oder sind 4 oder 8 TByte große SSDs in aktuellen Notebooks generell nicht nutzbar?
Die Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Hinsichtlich des Übertragungsprotokolls oder der Partitionierung gibt es keine Stolpersteine oder Einschränkungen, die den Einsatz größerer SSDs verhindern würden.
Weil Notebooks aber als kompakte Komplettsysteme gebaut werden, müssen die Hersteller SSDs auch anhand ihres Energiebedarfs und somit ihrer Wärmeentwicklung aussuchen.
Für größere Speicher muss mehr Wärme abgeführt werden – wenn das nicht gelingt, droht ein Abfall der Transferraten. Außerdem liegen Notebook-SSDs oft nahe am WLAN-Modul und müssen durch zusätzliche Blechdeckel abgeschirmt werden – weitere Anlässe für Platzmangel und Wärmestaus. Zum Schutz davor sind im BIOS mancher Notebooks Whitelists zulässiger Komponenten hinterlegt.
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Und schließlich haben etliche Notebooks der 13-/14-Zoll-Klasse nur SSD-Schächte im M.2-2230-Format, die mit nur 30 Millimetern Länge viel kleiner sind als die weitaus verbreiteteren M.2-2280-SSDs (80 Millimeter Länge). M.2-2230-SSDs sind im freien Handel kaum zu bekommen und auch für Notebook-Hersteller derzeit mit maximal 1 TByte lieferbar. Dort passen mit derzeitiger Technik dann also tatsächlich nicht mehr Speicherchips hinein.
Insofern empfiehlt sich, lieber gleich ein Notebook mit viel Speicherplatz ab Werk zu wählen. In unserem Preisvergleich finden Sie viel mehr als nur das von Ihnen genannte Lenovo-Notebook, welches ab Werk mit mehr als 1 TByte ausgestattet ist.
Manche Hersteller wie Dell oder Lenovo haben hauseigene Webshops, in denen man Geräte individuell konfigurieren kann und somit nicht auf vorgegebene Ausstattungsvarianten „von der Stange“ angewiesen ist. Bei kleineren Anbietern wie Schenker ist die individuelle Konfiguration sogar dominierender Teil des Geschäftsmodells. (mue)