Intel-Prozessoren Core i-12000: Kopierschutz lässt Spiele abstürzen

Kopierschutzmechanismen, etwa Denuvo, lassen Spiele wie "Assassin’s Creed: Valhalla" abstürzen, wenn man sie mit einer "Alder Lake"-CPU startet.

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(Bild: Mark Mantel / heise online)

Lesezeit: 3 Min.

Mehr als 50 Spiele laufen noch nicht einwandfrei, wenn man sie auf einem Desktop-PC mit einem Prozessor aus Intels Baureihe Alder Lake-S wie dem Core i9-12900K startet. Schuld sind die vom Publisher eingesetzten Kopierschutzmechanismen für die digitale Rechteverwaltung (DRM) – als prominentestes Beispiel nennt Intel die Software von Denuvo.

Auf Nachfrage bestätigte Denuvo, dass ältere Versionen des eigenen Kopierschutzes das Hybrid-Computing von Alder Lake-S falsch erkennen: Sie nehmen an, dass es sich bei den großen Performance-Kernen und den kleinen Effizienz-Kernen um zwei unterschiedliche Systeme handelt, und beenden daher das Spiel. Das kann direkt beim Start passieren oder seltener nach stundenlangem Spielen.

Sowohl Intel als auch Denuvo arbeiten mit den Entwicklungsstudios beziehungsweise Publishern aller betroffenen Titel zusammen, um zeitnahe Patches mit Alder-Lake-Support nachzureichen. Bei Dutzenden Spielen ist das schon im Vorfeld geschehen, viele laufen zum Verkaufsstart der Core-i-12000-Serie aber noch nicht. Eine Patch-Welle soll Mitte November 2021 erscheinen, weitere folgen in den kommenden Monaten.

Zu den betroffenen Spielen gehören einige Ubisoft-Hochkaräter wie das Action-Rollenspiel "Assassin’s Creed: Valhalla", der Ego-Shooter "Far Cry Primal" und das Beat 'em up "For Honor", aber auch die EA-Titel "Anthem" und "Star Wars Jedi Fallen Order" sowie Warners "Mortal Kombat 11". Eine komplette Liste betroffener Spiele will Intel wöchentlich aktualisieren.

Im Falle von "Assassin’s Creed: Valhalla" haben wir die Problematik selbst erlebt. Die größte Tücke: Das Spiel stürzte ohne Fehlermeldung ab – normalerweise spuckt das Denuvo-DRM Meldungen aus, wenn es einen Absturz verursacht.

Unter Windows 10 sind derweil mehr Spiele betroffen als unter Windows 11, zusätzlich etwa die beiden "Assassin's Creed"-Ableger "Odyssey" und "Origins", die Fußballsimulationen "FIFA 20" und "FIFA 20", "Ghost Recon Breakpoint" und "Ghost Recon Wildlands", "Just Cause 4" sowie "Wolfenstein Youngblood".

Spiele, deren DRM unter Windows 11 noch Probleme bereitet (Quelle: Intel)
Spiel Geplantes Update
Anthem Mitte November
Bravely Default 2 Mitte November
Fishing Sim World Mitte November
Football Manager 2019 Mitte November
Football Manager Touch 2019 Mitte November
Football Manager 2020 Mitte November
Football Manager Touch 2020 Mitte November
Legend of Mana Mitte November
Mortal Kombat 11 Mitte November
Tony Hawks Pro Skater 1 and 2 Mitte November
Warhammer I Mitte November
Assassin’s Creed: Valhalla unbekannt
Far Cry Primal unbekannt
Fernbus Simulator unbekannt
For Honor unbekannt
Lost in Random unbekannt
Madden 22 unbekannt
Maneater unbekannt
Need for Speed – Hot Pursuit Remastered unbekannt
Sea of Solitude unbekannt
Star Wars Jedi Fallen Order unbekannt
Tourist Bus Simulator unbekannt
Maneater unbekannt

Als Zwischenlösung für beide Betriebssysteme zweckentfremdet Intel den früher eingeführten Legacy Game Compatibility Mode, den man im Mainboard-BIOS nach einem PC-Start einstellen kann (das Setup erreicht man üblicherweise über die Tasten ENTF oder F2 beim Start), etwa im Menüpunkt "Compatibility Support Module" beziehungsweise CSM.

Drückt man mit aktiviertem Legacy Game Compatibility Mode vor dem Spielbeginn die Rollen-Taste (auf englischen Tastaturen Scroll Lock; oben rechts über der Home-Taste), werden die Effizienz-Kerne schlafen gelegt. So können DRM-Systeme diese nicht als Zweitsystem wahrnehmen, was allerdings Leistung kostet. Mit einem erneuten Drücken der Rollen-Taste wachen die CPU-Kerne wieder auf.

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