CDU-Portal bei Zugriffszahlen vorn
Im August sind die Besucherzahlen bei Partei-Auftritten im Internet stark angestiegen.
Würde die Zusammensetzung des 15. Bundestags durch Zugriffszahlen auf die Web-Portale der Parteien entschieden, so hätte die CDU mit 414.400 Besuchern im August die relative Mehrheit. Zweitgrößte Partei wäre die SPD mit 338.900, gefolgt von den Grünen mit rund 163.200 Besuchern. Das haben die Internetforscher von NetValue festgestellt.
Nach ihren Angaben erzielten FDP, PDS und die anderen Parteien keine "ausweisbare Reichweite". Das bedeutet, dass diese Seiten von weniger als 1 Prozent der Internetnutzer besucht werden. Trotz einer Reichweite von 0,9 Prozent wurden die GrĂĽnen hinzugenommen, die Zahlen sind aber wegen der Fehlertoleranz mit Vorsicht zu genieĂźen. Die CDU wurde im August von 2,2 Prozent aller Netznutzer besucht, die SPD von 1,8 Prozent.
Insgesamt werden nach den Zahlen der Marktforscher die Parteiangebote im Internet intensiver als zuvor genutzt. In Monaten vor dem August 2002 seien die Reichweiten der Parteiseiten noch so gering gewesen, dass sie von der Internet-Messung nicht ausgewiesen werden konnten, doch im August 2002 sei die Nutzung sprunghaft angestiegen. Insbesondere die 15-24-Jährigen besuchten überproportional oft diese Angebote. Diese Altersgruppe macht auf den Angeboten von CDU und SPD jeweils mehr als 40 Prozent des Besucheraufkommens aus. An zweiter Stelle folgt bei beiden Parteien die Gruppe der 35-49-Jährigen. Die Nutzer beider Parteiseiten sind überwiegend Männer: Bei der CDU liegt der Männeranteil bei 76,8 Prozent, bei der SPD bei 78,8 Prozent.
Für die Ermittlung der Zahlen zieht NetValue ein Panel von 4000 Internetnutzern an, deren Web-Aktivitäten protokolliert werden. Diese werden monatlich ausgewertet und hochgerechnet.
Zu Informationen ĂĽber die Bundestagswahl im Internet siehe auch: (anw)
- Portal zur Wahl
- Das Diskussionsforum zur Bundestagswahl soll Lesern die Gelegenheit geben, auch auf heise online ihre Ansichten nicht nur zu IT-Themen im Umfeld der Bundestagswahl, sondern auch zu den Inhalten der Parteien zu diskutieren -- ohne sich in anderen Foren gleich der Gefahr eines Off-Topic-Beitrags auszusetzen.
- In Ausgabe 19/2002 beschäftigt sich c't genauer mit den inhaltlichen Aussagen der Parteien in ihren Wahlprogrammen zu Internet, Forschungspolitik und Datenschutz sowie mit den Ansätzen eines Wahlkampfs im World Wide Web.
