Leichter Umsatzanstieg und Entlassungen bei Lucent
Lucent-Chefin Patricia Russo schätzt, dass ihr Unternehmen erst im kommenden Jahr wieder Gewinne machen wird.
"Wir wollen mit unserer Beschäftigtenzahl bis zum Ende des Geschäftsjahres näher an 50.000 Personen herankommen", sagt Lucent-CEO Patricia Russo in einer Mitteilung ihres Unternehmens zum jüngsten Geschäftsbericht. Damit bestätigt sie Berichte über Entlassungen, die vor zehn Tagen in US-amerikanischen Medien kursierten. Da zurzeit noch 56.000 Menschen für Lucent arbeiten, werden wohl in den kommenden neun Monaten 6000 von ihnen den Hut nehmen müssen. Das Unternehmen hatte nach eigenen Angaben im Rahmen des Firmenumbaus bereits 23.600 Mitarbeiter nach Hause geschickt. Außerdem hatten 8500 Beschäftigte freiwillige Ruhestandsprogramme in Anspruch genommen.
Schon im März versprach sich Lucent nicht viel von dem Ergebnis für sein zweites Quartal. Und tatsächlich wird es der US-amerikanische Telecom-Ausrüster wohl schwer haben, in die Gewinnzone zurückzukehren: Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorquartal nur gering von 3,47 Milliarden US-Dollar auf 3,52 Milliarden US-Dollar, also um magere 1,5 Prozent. Noch vor zehn Tagen hatte Lucent mit einem Anstieg von 10 Prozent spekuliert. Vor einem Jahr konnte Lucent noch 5,3 Milliarden US-Dollar Umsatz vermelden.
Auch beim Verlust zeigt sich nur eine leichte Besserung: Diesen konnte das Unternehmen gegenĂĽber dem Vorquartal von 757 Millionen US-Dollar auf 631 Millionen US-Dollar mildern. Im Vergleichsquartal des Vorjahres betrug der Verlust 1,39 Milliarden US-Dollar.
Angesichts der Verunsicherung der Kunden, die sich mit Aufträgen zurückgehalten hätten, müsse die Gewinnschwelle herabgesetzt werden, meint Patricia Russo. Statt einem Break-even-Point von 4,25 Milliarden US-Dollar Umsatz peilt sie nun 4 Milliarden US-Dollar an. Schwarze Zahlen werde Lucent wohl erst wieder im kommenden Jahr schreiben, meint die Lucent-Chefin. (anw)