E-Plus verdoppelt operatives Ergebnis und streicht Stellen [Update]
Unternehmenschef Uwe Bergheim spricht vom "wirtschaftlich erfolgreichsten Jahr der Firmengeschichte".
Nach einem Bericht der Financial Times Deutschland plant die zum niederländischen KPN-Konzern gehörende Mobilfunkgesellschaft E-Plus Stellenkürzungen und schließt dabei auch Entlassungen nicht aus. "Betriebsbedingte Kündigungen wird es aber nicht in größerem Umfang geben", sagte eine Unternehmenssprecherin der Zeitung. Vor allem frei werdende Stellen sollen nicht wieder besetzt werden. Zurzeit laufen Verhandlungen mit dem Betriebsrat. Gewerkschaftsangaben, wonach bis zu 500 Arbeitsplätze wegfallen sollen, bezeichnete sie als überzogen. E-Plus hat etwa 4.500 Beschäftigte.
Auch wenn der Mobilfunkanbieter das operative Ergebnis im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt hat, gilt das Unternehmen als Sorgenkind des KPN-Konzerns. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg auf 436 Millionen Euro von 210 Millionen Euro im Vorjahr, teilte E-Plus mit. Der Umsatz lag 2001 bei 2,246 Milliarden Euro. Eine Vergleichszahl lag zunächst nicht vor. Das Unternehmen machte auch keine Angaben über den Jahresüberschuss.
Unternehmenschef Uwe Bergheim spricht vom "wirtschaftlich erfolgreichsten Jahr der Firmengeschichte". E-Plus zählt zu den sechs Unternehmen, die im Jahr 2000 für jeweils rund 8,4 Milliarden Euro eine UMTS-Lizenz in Deutschland erstanden hatten. Seit Montag sind auch die ersten Mobiltelefone in den Läden, für die E- Plus den aus Japan stammenden Multimedia-Dienst i-Mode anbietet.
Beim Kundenwachstum hat der Anbieter allerdings keinen Boden gegenüber den Marktführern T-Mobile und Vodafone gut machen können. E-Plus liegt abgeschlagen auf Platz 3 der deutschen Mobilfunkbetreiber, die beiden ersten halten zusammen etwa 80 Prozent des Marktes besetzt. E-Plus zählte Ende des vergangenen Jahres 7,5 Millionen Kunden. Das waren nach Unternehmensangaben knapp eine Million mehr als zu Beginn des Jahres.
Die niederländische Telekomgesellschaft KPN, der E-Plus seit kurzem komplett gehört, hatte im vergangenen Jahr insgesamt 13,7 Milliarden Euro die Beteiligung an dem Düsseldorfer Unternehmen abgeschrieben. Das war der Hauptgrund für einen Rekordverlust von 7,5 Milliarden Euro, den KPN in den Niederlanden am Montag für 2001 vorlegte. (anw)