Miramax vs. Tarantino: Rechtsstreit über Auktion von NFTs zu "Pulp Fiction"

Kult-Regisseur Quentin Tarantino will mit der Versteigerung von NFTs zu exklusiven Inhalten an Geld kommen. Das will Miramax nun gerichtlich stoppen lassen.

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(Bild: Liu zishan/Shutterstock.com)

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Das US-Filmstudio Miramax hat eine Klage gegen den Regisseur Quentin Tarantino eingereicht, um die angekündigte Versteigerung von NFTs zum Kultfilm "Pulp Fiction" zu verhindern. Wie die New York Times berichtet, hat Miramax zuerst eine Unterlassungsanordnung an Tarantino geschickt und eine Absage der für Dezember geplanten Versteigerung verlangt. Es handle sich unter anderem um eine Urheberrechtsverletzung. Weil sich der Regisseur geweigert habe, dem nachzukommen, sei nun der Gang vor Gericht erfolgt.

Miramax behauptet, dass Tarantino "so gut wie alle Rechte" an dem Film aus dem Jahr 1994 an Miramax abgetreten hat und er mit der Versteigerung seine Vertragspflichten verletze. Das Studio fürchtet demnach auch, dass die Auktion mit eigenen Plänen für NFT-Versteigerungen kollidieren könnte.

Der Oscar-Preisträger Tarantino hatte Anfang November angekündigt, sieben ungeschnittene Szenen aus dem Klassiker "Pulp Fiction" als geheime NFTs zu versteigern. Nur, wer diese ersteigert, kann sie demnach auch ansehen. Außerdem gehören zu den Non-Fungible Tokens auch handschriftliche Drehbücher und "exklusive Kommentare" von Tarantino, in denen "Geheimnisse" zu dem Film enthüllt würden. Er sei "begeistert", diese Szenen den Fans zu präsentieren, hatte Tarantino zur Ankündigung versichert – auch wenn ja nur wenige sie wirklich zu Gesicht bekommen sollen. Die Behauptungen, mit denen Miramax die Versteigerung stoppen will, seien "schlicht und einfach falsch", meint sein Anwalt, gegenüber der New York Times. Dieser "plumpe" Versuch, ihn zu stoppen, werde scheitern.

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NFTs sind eine Kryptowährungs-Technik, sie lassen sich am einfachsten als digitale Besitzurkunde beschreiben. In diesem Jahr war ein regelrechter Hype darum entstanden. Der Hash eines Datenpakets, das von der Urheberin oder dem Urheber der Originaldatei auf einer Blockchain-Infrastruktur mit einem private Key signiert wird, lässt sich mit solchen Tokens öffentlich nachvollziehbar verwalten. So kann digitalen Inhalten ein eindeutiger Besitzer oder eine eindeutige Besitzerin zugeordnet werden. Während klassische NFTs nichts daran ändern, wie verfügbar digitale Inhalte sind, enthalten die "Secret NFTs", auf die Tarantino setzt, eine "bahnbrechende" Eigenschaft, hieß es zur Ankündigung der Auktion. Nur wer sie erwirbt, kann die damit verknüpften Inhalte auch sehen.

(mho)