#AppleToo: Mitinitiatorin verlässt Apple nach Settlement

Apples interne Protestbewegung wird kleiner. Nach dem Rauswurf zweier Mitarbeiterinnen verlässt nun eine weitere freiwillig den Konzern.

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(Bild: THINK A/Shutterstock.com)

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Von
  • Leo Becker

Eine maßgebliche Mitinitiatorin von #AppleToo hört bei Apple auf: Die Entwicklerin Cher Scarlett verlässt das Unternehmen am Freitag, nachdem offenbar eine Einigung mit Apple erzielt wurde. Die "Angelegenheit wurde vertraulich beigelegt", erläuterte Scarletts Anwalt gegenüber der Finanznachrichtenagentur Bloomberg, ohne Details des Settlements zu nennen. Im Gegenzug zog die Entwicklerin ihre Beschwerde bei der US-Arbeitnehmerschutzbehörde National Labor Relations Board (NLRB) zurück.

Scarlett hatte mehrfach versucht, interne Umfragen zu Lohngerechtigkeit durchzuführen, dies wurde von Apples Personalabteilung aber unterbunden, unter anderem mit Verweis auf Datenschutz. Sie zählt zu den Mitinitiatorinnen der #AppleToo-Bewegung, die sich gegen die allumfassende Geheimhaltungskultur bei Apple wendete und Diskriminierung und Belästigungen offenlegen wollte. Apples Management sei aktiv mit Zwangsmaßnahmen gegen die Organisierung unter Mitarbeitern vorgegangen, hieß es in der nun zurückgezogenen NLRB-Beschwerde der Entwicklerin.

Zwei andere Mitarbeiterinnen, die öffentlich über interne Missstände bei Apple berichtet hatten, wurden von dem Unternehmen inzwischen entlassen, wie Bloomberg anmerkt. Sie haben ebenfalls Beschwerden bei der Arbeitnehmerschutzbehörde eingereicht, die weiterhin laufen. Apple hatte als Grund für die Rauswürfe auf eine Preisgabe interner Informationen verwiesen.

Nachdem Apple-Mitarbeiter sich im Sommer erstmals öffentlich etwa über Belästigung am Arbeitsplatz und die Verschwiegenheitskultur des Konzerns, warnte Apple-Chef Tim Cook Mitarbeiter im September in einem internen Memo, man werde schärfer gegen Informationslecks vorgehen und Leaker unter den Mitarbeitern identifizieren. Wer Informationen weitergibt, habe bei Apple nichts verloren. Zuvor waren detaillierte Angaben zu einer internen firmenweiten Veranstaltung nach außen gedrungen. Cook zeigte sich in dem Schreiben zudem verärgert, dass viele Details des iPhone 13 schon vorab bekannt waren.

(lbe)