Rückkehr zum Mond: NASA bittet um Konzepte für kleinen Atomreaktor

Wenn Menschen eine dauerhafte Basis auf dem Mond errichten, brauchen sie eine Energiequelle, die unabhängig ist von der Sonne. Die NASA hat dafür ein Konzept.

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(Bild: NASA)

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Die Pläne der NASA, Menschen auf dem Mond mit einem kleinen Atomreaktor zu versorgen, werden konkreter. Drei Jahre nach erfolgreichen Vorabtests bittet die US-Weltraumagentur nun US-Unternehmen für Konzepte, wie solche Atomreaktoren aussehen könnten, die noch vor Ende des Jahrzehnts auf dem Mond ihre Leistungsfähigkeit vorführen könnten. Bis Ende Februar 2022 können noch Vorschläge eingereicht werden. Die kleinen Kraftwerke sollen autonom auf einem Lander oder einem Rover Energie liefern können. Gleichzeitig hat die NASA ihre Anforderungen erhöht. War 2018 noch davon die Rede, dass für mindestens 10 Jahre bis zu 10 Kilowatt geliefert werden sollen, geht es nun um mindestens 40 Kilowatt – "genug für 30 [irdische] Haushalte".

Die Pläne sind Teil des sogenannten Artemis-Programms der NASA, das in Vorbereitung auf bemannte Missionen zum Mars eine Rückkehr von Menschen auf den Mond zum Ziel hat. Das soll schon in wenigen Jahren klappen, auch wenn es an dem Zeitplan weiter erhebliche Zweifel gibt. Ein kleiner Atomreaktor könnte bei einer dauerhaften Präsenz auf dem Mond "sicher, effizient und zuverlässig" Energie liefern, meint die NASA nun. Die geht davon aus, dass der im Zusammenspiel mit Solarkollektoren, Batterien und Brennstoffzellen eingesetzt würde, um etwa Rover anzutreiben, Experimente zu ermöglichen und Ressourcen zu gewinnen. Gleichzeitig sei die Energiequelle unabhängig von der Sonne und damit hilfreich in den wochenlangen Nächten auf dem Mond.

Bei der Entwicklung der Atomreaktoren kooperiert die NASA mit der Nuklearsicherheitsabteilung des US-Energieministeriums. Wenn die Vorschlagsphase beendet ist, wollen sie mehrere Konzepte aussuchen, die ein Jahr lang weiterentwickelt werden sollen. Am Ende soll ein Design ausgewählt und finalisiert werden, das realisiert und zum Mond geschickt werden soll. Sollte sich der kompakte Reaktor dann dort bewähren, soll er auch auf Missionen darüber hinaus zum Einsatz kommen, etwa auf den anvisierten Flügen zum Mars. Je weiter hinaus es danach gehen würde, desto sinnvoller könnte solch ein Kraftwerk sein, denn mit zunehmender Entfernung zur Sonne schwindet der Nutzwert von Solarenergie.

(mho)