Sony: Playstation-Hersteller wegen Diskriminierung verklagt

Bei Sony Interactive werden Frauen schlechter bezahlt und haben geringere Aufstiegschancen, behauptet eine ehemalige Mitarbeiterin. Sie klagt in Kalifornien.

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(Bild: Sony Interactive Entertainment)

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Eine ehemalige Mitarbeiterin wirft Sony Interactive Entertainment Diskriminierung von weiblichen Angestellten vor: Als Frau sei sie beim Hersteller der Playstation schlechter bezahlt worden als Männer in gleicher Position, behauptet Emma Majo. Außerdem seien Aufstiegschancen für Frauen schlechter gewesen. In Kalifornien hat die ehemals bei Sony angestellte IT-Sicherheitsanalystin nun eine Klage gegen ihren früheren Arbeitgeber eingereicht.

Die Klägerin strebt eine Sammelklage an, sodass sich weitere Betroffene anschließen können. Verhandelt wird vor einem kalifornischen Gerichtshof, wo der US-Sitz ihres früheren Arbeitgebers Sony Interactive Entertainment (SIE) liegt. Das Unternehmen gehört zum Sony-Konzern und ist für die Entwicklung der Playstation und der zugehörigen First-Party-Spiele verantwortlich.

Die Klägerin arbeitete laut der von der US-Nachrichtenseite Axios veröffentlichten Klageschrift zwischen 2015 und 2021 bei Sony. In dieser Zeit habe sie sich mehrmals nach Aufstiegsmöglichkeiten erkundigt, aber keine Antworten bekommen. Auch andere Frauen sollen es schwer gehabt haben, im Unternehmen aufzusteigen. Die Klageschrift weist darauf hin, dass alle Mitglieder des Unternehmensvorstands 2020 männlich waren.

Majo berichtet in der Klageschrift zudem von sexistischen Kommentaren, die sie von männlichen Sony-Managern gehört habe. Sie sollen Frauen als emotional und weniger professionell als Männer dargestellt haben. Majo habe ihre Erfahrung mit sexueller Diskriminierung schließlich in einem Statement an das Unternehmen beschrieben. Kurz darauf sei sie entlassen worden. Offiziell habe Sony das mit der Schließung einer Abteilung begründet, in der Majo nicht arbeitete.

Sony hat sich bisher nicht zu den Vorwürfen und der Klage geäußert. SIE-Chef Jim Ryan hatte sich vor wenigen Tagen kritisch zum Spieleunternehmen Activision Blizzard geäußert, das wegen umfangreicher Missbrauchsanschuldigungen verklagt worden war. In einer internen Mail an Mitarbeiter sagte Ryan, Activision habe nicht genug gegen die Arbeitskultur voller Diskriminierung und Belästigung unternommen.

(dahe)