Nextcloud reicht Kartellbeschwerde gegen Microsoft ein​

Microsoft missbrauche seine Windows-Monopolstellung, um die eigenen Cloud-Services in den Markt zu drücken, wirft Nextcloud dem Konkurrenten vor.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 129 Kommentare lesen

(Bild: Gorodenkoff / Shutterstock.com)

Lesezeit: 1 Min.
Von
  • dpa

Das deutsche Softwareunternehmen Nextcloud hat beim Bundeskartellamt beantragt zu überprüfen, ob Microsoft eine marktbeherrschende Stellung hat. Das teilte der Unternehmensgründer Frank Karlitschek am Freitag mit und bestätigte damit einen Bericht des Nachrichtenmagazins Der Spiegel. Nextcloud steht in Konkurrenz zu Microsoft-Produkten wie Office 365, OneDrive, Azure und Teams.

In der Beschwerde der Stuttgarter Firma heißt es nun, der US-Konzern nutze seine Macht für den Verkauf von Paketlösungen für Microsoft Office. Auch die Kooperationsplattform Teams habe einen erheblichen Marktanteil, genau wie die Cloud-Lösung OneDrive.

Die Beschwerde richtet vor allem gegen die tiefe Integration der Cloud. Der Dienst werde Nutzern des weit verbreiteten Microsoft-Betriebssystems Windows bei relevanten Arbeitsschritten regelmäßig angezeigt, argumentiert Nextcloud.

In der Beschwerde heißt es weiter, dass sich Microsoft ein "einzigartiges digitales Ökosystem über mehrere strategisch wichtige Märkte im digitalen Sektor" geschaffen habe. Dies führe zu einer "schwer angreifbaren Stellung von Microsoft für Wettbewerber". Beschwerdeführer Nextcloud arbeitet unter anderem für den Bund und dessen Bundescloud.

"Microsoft missbraucht seine Windows-Monopolstellung, um die eigenen Cloud-Services in den Markt zu drücken", sagte Karlitschek dem Spiegel. Bei der aktuell laufenden Kartelldebatte über einen möglichen Missbrauch einer Vormachtstellung im Markt der großen Internet-Konzerne stehen bislang eher Firmen wir Google, Amazon und Apple im Fokus.

(vbr)