KPNQwest Germany will Insolvenz anmelden

KPNQwest NV hat heute Insolvenz angemeldet. Die deutsche Tochter will in den nächsten Tagen nachziehen und kann "keine Garantien abgeben", wie lange der Netzwerkbetrieb aufrechterhalten werden kann.

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Von
  • Holger Bleich

"Unsere Muttergesellschaft, die KPNQwest NV in den Niederlanden, hat heute Insolvenz angemeldet", vermeldete am heutigen Mittwoch die deutsche Tochter KPNQwest Germany GmbH in einer E-Mail ihren Kunden. Und: "Wir werden uns nach aktuellem Kenntnisstand in den nächsten Tagen mit den deutschen KPNQwest-Gesellschaften in ein Insolvenzverfahren begeben."

Damit scheint das Schicksal des niederländischen Carriers und seines deutschen Ablegers endgültig besiegelt zu sein. Der Firmensprecher von KPNQwest Germany, Thilo Huys, bestätigte die E-Mail im Gespräch mit heise online. Die deutsche Tochter wolle und könne "keine Garantien abgeben, wie lange wir den Netzwerkbetrieb aufrecht erhalten können."

KPNQwest Germany habe seine Partner um Unterstützung gebeten. "Wir arbeiten intensiv daran, unsere Services auf unsere Partner zu übertragen", sagte er. Dazu gehören beispielsweise Verhandlungen mit Carriern und Webhosting-Kunden wie dem Berliner Webspace-Anbieter Strato, der etwa ein Drittel aller .de-Domains im Karlsruher Rechenzentrum von KPNQwest beherbergt. Die Strato-Mutter Teles hatte heute bereits angekündigt, eventuell den Service des Technikpartners komplett in eigene Hände zu nehmen. Zudem betreibt KPNQwest ein eigenes Hochgeschwindigkeits-Glasfasernetzwerk mit mehr als 300 PoPs. Nach KPNQwest-Angaben bilden die hauseigenen Netze einen der größten IP-Backbones Europas -- die Turbulenzen um die Firma könnten also direkte Auswirkungen auf den Traffic im deutschen und europäischen Teil des Internet haben, wenn für den Betrieb der Netze keine Lösung gefunden wird. (hob)