Mobilentwicklung: Google stabilisiert neue Library für Smartwatch-Zifferblätter

Die Jetpack Watch Face Library soll das Erstellen und Anpassen von Zifferblättern vereinfachen und die Wearable Support Library ersetzen.

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(Bild: Google)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Rainald Menge-Sonnentag

Die Jetpack Watch Face Library hat mit Version 1.0 offiziell einen stabilen Stand. Sie ermöglicht die individuelle Gestaltung und Entwicklung von Zifferblättern für Googles Smartwatch-Betriebssystem Wear OS. Dabei verwaltet sie alle Details und synchronisiert Anpassungen mit dem verbundenen Android-Phone.

Laut dem Blogbeitrag zur Veröffentlichung bietet Wear Watchface alle Funktionen der Wearable Support Library, die bisher zum Gestalten von Zifferblättern diente. Darüber hinaus bietet sie zum einen erweiterte Optionen für die Gestaltung und Individualisierung. Außerdem ist wohl weniger Code vor allem für erweiterte Funktionen erforderlich.

Sie ermöglicht das Einbinden eines WYSIWYG-Editors, mit dem Enduser einzelne Komponenten individuell anpassen können. Die Library persistiert die Änderungen übergreifend zwischen der Uhr und der Companion App auf dem Smartphone.

Sie erstellt automatisch Labels für Screenreader und verringert bei niedrigem Akkustand die Framerate. Wear Watchface ist modular aufgebaut und besteht aus Unterbibliotheken, von denen nur die benötigten aktiv sind. Hinsichtlich der Programmiersprache setzt sie auf Kotlin.

Auf der API-Ebene bildet eine Unterklasse von WatchFaceService die Basis und den Einstiegspunkt für das mit der Library erstellte Watch Face. Die Implementierung benötigt drei Objekte für die unterschiedlichen Funktionen des Zifferblatts: das UserStyleSchema für die Konfiguration, den ComplicationSlotsManager für erweiterte Funktionen und das WatchFace für das eigentliche User Interface. Für den Zugriff auf die Objekte sind in der Basisklasse abstrakte Methoden enthalten.

Die der Implementierung benötigt drei Objekte für das Zifferblatt.

(Bild: Google)

Das UserStyleSchema ist für die Einstellungen verantwortlich, die Enduser individuell anpassen können inklusive Beschreibungen und Standardvorgaben. Die Library verwaltet den jeweiligen Status der auf der Smartwatch oder in der Companion App vorgenommenen Änderungen. Sie speichert den Stand in einem CurrentUserStyleRepository.

Sogenannte Complications stellen erweiterte Informationen wie Termine oder aktuell abgespielte Musiktitel von anderen Apps auf dem Zifferblatt dar. Der ComplicationSlotsManager legt fest, wie viele Zusatzinformationen angezeigt werden und wo sie sich befinden. Für individuelle Anpassungen durch Anwenderinnen und Anwender greift er wiederum auf das CurrentUserStyleRepository zurück.

Das WatchFace bietet schließlich Basiswerte über das UI, um beispielsweise über WatchFaceType.ANALOG ein analoges Zifferblatt zu beschreiben. Es erstellt zudem eine individuelle Unterklasse von Renderer, der für das Zeichnen des Ziffernblatts auf dem Canvas verantwortlich ist.

Weitere Informationen lassen sich dem Google-Developer-Blog entnehmen. Informationen zur Integration bietet die Jetpack-Projektseite. Auf GitHub finden sich Beispielanwendungen zum Einstieg in die Gestaltung eines eigenen Zifferblatts mit der Library. Im März hatte Google für Wear OS die Tiles Library zum Erstellen individueller Kacheln für Smartwatches veröffentlicht.

(rme)