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"No such domain": Air France verliert Supportdomain an verärgerten Kunden

Ein Webformular im Nichts, eine endlose Warteschleife – ein genervter Air France-Kunde registrierte eine offenbar aufgegebene Kundendienst-Domain gleich selbst.

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(Bild: tsyhun/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Monika Ermert

Die französische Fluglinie Air France hat ein Problem mit der Domain websupportairfrance.fr. Eigentlich sollen über diese Domain Stornierungswünsche ihrer Kunden in einem Webformular abgewickelt werden. Weil ein Kunde seinen Stornierungswunsch mit der Auskunft "no such domain" (NXDomain) zurückerhielt, registrierte er die freie Domain kurzerhand selbst und funktionierte sie zur ganz privaten Beschwerde-Seite um. Die auflaufenden Kundendaten reicht er nun direkt an die französische Datenschutzbehörde durch.

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Das Internet ist voll von heißen IT-News und abgestandenem Pr0n. Dazwischen finden sich auch immer wieder Perlen, die zu schade sind für /dev/null.

"Liebe Air France", schreibt der verärgerte Kunde auf der neuen websupportairfrance.fr, "nachdem ich Ihr Webformular für eine Erstattung meines Tickets ausgefüllt habe, versandte Ihr System eine E-Mail an diese Domain, die dann postwendend wieder an mich zurückgesandt wurde, da Sie offenbar versäumt haben, die Domain zu registrieren."

Nachdem er gezwungen worden sei, für eine Stunde "schlechte Musik anzuhören", habe er die freie Domain einfach selbst registriert. "Sobald sie meine Support-Anfrage bearbeitet haben, können wir darüber reden, dass ich die bei mir nun auflaufenden E-Mails nicht mehr an die CNIL weiterleite. Einen schönen Tag noch", schreibt der Geplagte auf der umfunktionierten Seite. Die CNIL ist Frankreichs Datenschutzbehörde, die Commission National de l’Informatique et des Libertés.

Wie es kommt, dass Air France die als Adresse für das entsprechende Webformular hinterlegte Domain nicht für sich registriert hat, bleibt vorerst das Geheimnis der Fluggesellschaft. Eine telefonische Anfrage bei der Pressestelle des Unternehmens lief am Montagvormittag ins Leere.

Die französischen Datenschützer bei der CNIL müssen nun entscheiden, wie sie die mögliche Preisgabe der persönlichen Daten von den Fluggästen der französischen Airline bewerten. Immerhin sind Buchungsnummer, Namen, Flugverbindung, Zahlungsmodalität und Gründe für den Stornierungswunsch gefragt.

(tiw)