Ausgetauschte Teile: iPhone zeigt bald Reparaturhistorie

iPhones machen ab iOS 15.2 sichtbar, wann und welche Komponenten getauscht wurden – und ob es sich um Originalteile handelt. Apple sammelt die Daten auch.

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iPhone 13

(Bild: Sebastian Trepesch)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

iPhone-Besitzer können bald sehen, ob bei ihrem Smartphone bestimmte Komponenten ausgetauscht wurden. Ab iOS 15.2 blendet die Info-Anzeige in den Einstellungen des Gerätes eine neue Reparaturhistorie ein, wie Apple mitteilte. Sie erscheint, sobald mindestens eine Komponente gewechselt wurde, abgedeckt werden bislang maximal Batterie, Bildschirm und Kamera. Die Ansicht vermerkt jeweils, ob es sich dabei um ein Apple-Originalteil handelt oder um ein "unbekanntes Teil". Neben der ersetzten Komponente soll zudem – bei bestehender Internetverbindung – das Datum der Reparatur aufgeführt werden.

Das iPhone soll auch zeigen, wenn ein "unbekanntes Teil" zur Reparatur verwendet wurde.

(Bild: Apple)

Die älteren Modelle iPhone XR, XS (Max) und iPhone SE 2 können lediglich über einen Akkutausch informieren. Ab dem iPhone 11 kommen Informationen über einen Display-Wechsel hinzu, iPhone 12 und die aktuelle 13er-Reihe erkennen zusätzlich auch, ob die Kamera ersetzt wurde, wie Apple in einem bislang nur auf Englisch vorliegenden Support-Dokument erläutert. Schon vor iOS 15.2 zeigen die iPhones eine Reparatur an, aber nur, wenn dabei Nicht-Originalteile verwendet wurden und ohne genauere Angaben zum Zeitpunkt des Wechsels.

"Unbekannte Teile" können sowohl Nicht-Originalteile des Herstellers sein als auch Komponenten, die aus einem anderen iPhone stammen, schreibt Apple. Funktioniere das Ersatzteil nicht erwartungsgemäß, erscheine es ebenfalls als "unbekannt" in der Übersicht.

Die Informationen zur Reparaturhistorie werden auch von Apple gesammelt und – verknüpft mit der Seriennummer des Gerätes – beim Hersteller gespeichert. Diese Daten sollen für "Servicebedarf, Sicherheitsanalyse und zur Verbesserung künftiger Produkte" verwendet werden, merkt Apple an. Der Konzern warnt dabei erneut, dass eine unsachgemäße Reparatur durch Dritte etwa den Akku beschädigen und so zu einer Überhitzung des Gerätes oder sogar Verletzungen führen kann.

Originalersatzteile behielt Apple lange für sich: Erst seit 2019 ist es freien Werkstätten möglich, diese – unter bestimmten Voraussetzungen – zu beziehen und Reparaturen mit Anleitungen und Werkzeug des Herstellers durchzuführen. Ab 2021 will Apple diese Reparaturoption in Schritten auch für Endkunden anbieten. Der Schritt erfolgte wohl nicht zuletzt auch auf wachsenden Druck von Recht-auf-Reparatur-Initiativen. iOS 15.2 befindet sich im letzten Teststadium, das Update dürfte in der kommenden Woche zum Download bereitgestellt werden.

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(lbe)