Android 12L: Erste Beta der System-Variante für große Bildschirme erschienen

Die Beta der für Tablets, Foldables und Chrome-OS-Geräte erweiterten Variante von Android 12 finalisiert die APIs und bringt System-Images für das Testing mit.

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(Bild: Google)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Rainald Menge-Sonnentag
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Knapp zwei Monate nach der Preview-Version ist nun die erste Beta von Android 12L erschienen. Die angepasste Variante von Android 12 zielt auf Geräte wie Foldables, Tablets und Geräte mit Chrome OS und bringt erweiterte Funktionen für den Einsatz des mobilen Betriebssystem auf größeren Bildschirmen mit.

Im Vergleich zu der Ende Oktober gezeigten Preview gibt es keine wesentlichen Änderungen im Funktionsumfang. Allerdings finalisiert die Beta 1 die APIs und enthält damit die offiziellen 12L-APIs auf Level 32. Entwicklerinnen und Entwickler finden zudem angepasste Build-Tools und System-Images zum Erstellen und Testen ihrer Apps.

Für das erweiterte Multitasking zeigt Android 12L eine Taskleiste auf großen Bildschirmen an, mit der Enduser direkt zwischen ihren App-Favoriten wechseln können. Außerdem können sie über Drag-and-Drop eine zweite App auf die linke oder rechte Seite einer laufenden Anwendung ziehen, worauf Android in den Split-Screen-Modus wechselt.

Das Ziehen des Icons von der Taskbar auf die laufende App stößt den Split-Screen-Modus an.

(Bild: Google)

In der Developer-Dokumentation zu Android 12L findet sich ein eigener Abschnitt zum Testen von Anwendungen im Zusammenspiel mit der Taskbar und in der Split-Screen-Ansicht.

Für Anwendungen, die nicht auf große Bildschirme angepasst sind, bietet Android 12L einen Kompatibilitätsmodus, der unter anderem Letterboxing verwendet. Auch wenn Google den Ausdruck benutzt, handelt es sich streng genommen um Pillarboxing, da der breite Rahmen sich links und rechts und nicht oben und unten befindet. Gerätehersteller können dabei die Darstellung mit Overlay-Konfigurationen anpassen und die Seitenverhältnisse gestalten, optional runde Ecken um das App-Fenster darstellen und eine transparente Taskleiste anzeigen.

Der Kompatibilitätsmodus ist für Apps gedacht, die nicht von Haus aus größere Bildschirme berücksichtigen.

(Bild: Google)

Entwicklerinnen und Entwickler sollten Apps, die nicht grundlegend auf größere Bildschirme ausgelegt sind, im Kompatibilitätsmodus testen, um sicherzustellen, dass sie wie erwartet funktionieren und aussehen.

Eine weitere Anpassung von Android 12L im Vergleich zum regulären Android wirkt sich weniger auf die Entwicklung von Apps aus: Das System zeigt unter anderem Benachrichtigungen und Quick Settings in einer zweispaltigen Ansicht nebeneinander an, sofern die Bildschirmgröße mehr als 600dp umfasst. Die Maßeinheit entspricht einem physischen Pixel bei einem Bildschirm mit einer Dichte von 160.

Google hat eine Reihe von Anleitungen zum Entwickeln von Apps für große Bildschirme allgemein und für Android 12L im Speziellen veröffentlicht. Dazu gehören ein Leitfaden für adaptive Layouts mit Jetpack Compose und einer für Material Design auf unterschiedlichen Screens. Eine eigene Dokumentationsseite widmet sich der grundsätzlichen Entwicklung für größere Bildschirme.

Das kommende Android Studio mit dem Beinamen Chipmunk kennt erweiterte Konfigurationsoptionen für den Emulator unter anderem mit Referenz-Devices für Phone, Foldable, Tablet und Desktop. Außerdem bietet es neuerdings ein visuelles Linting-Tool, das Warnungen und Vorschläge für die UI-Gestaltung anzeigt und das Layout der visuellen Elemente überprüft. Derzeit ist die Entwicklungsumgebung als Preview-Release im Canary Channel verfügbar.

Der Android Emulator bietet den einfachsten Weg zum Testen von Apps unter Android 12L.

(Bild: Google)

Weitere Details zur Beta 1 lassen sich dem Android-Developer-Blog entnehmen. Android 12L soll Anfang nächsten Jahres auf ersten Endgeräten erscheinen. Entwicklerinnen und Entwickler können die Beta auf dem Android Emulator testen. Außerdem ist sie für einige Pixel-Phones von Google verfügbar, bietet dort jedoch freilich nicht die Anpassungen für große Bildschirme. Lenovo stellt für sein Tab P12 Pro derzeit noch die Preview-Variante zur Verfügung, aber die Beta soll in Kürze für das Gerät folgen.

(rme)