Spyware Finfisher nach Namenswechsel bei neuer Holding Vilicius

Was ein hübsches Weihnachtsgeschenk hätte werden können, entpuppte sich als simpler Namenswechsel.

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(Bild: PORTRAIT IMAGES ASIA BY NONWARIT/Shutterstock.com)

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Von
  • Detlef Borchers

Auf Twitter machte eine Nachricht die Runde, dass bei der FinFisher GmbH ein Insolvenzverfahren eingeleitet und ein Insolvenzverwalter eingesetzt wird. FinFisher ist als Hersteller einer Reihe von Spyware-Programmen bekannt, die nach einer neueren Marktübersicht in 33 Ländern eingesetzt wird, unter anderem in Kasachstan und Saudi-Arabien.

Als "Marktführer" im unübersichtlichen Markt der Schnüffelsoftware entpuppt sich das Insolvenzverfahren als eine einfache Umstrukturierung. Die Firma wird unter dem Namen Vilicius Holding GmbH fortgeführt.

Auf dem Spyware-Markt ist FinFisher eine Hausnummer mit einer langjährigen Vorgeschichte. Zuletzt wurde gemeldet, dass die Software möglicherweise zum Ausspionieren türkische Oppositionsgruppen genutzt wurde. Die Staatsanwaltschaft München nahm Ermittlungen auf.

Insofern freute man sich auf Twitter über diese weihnachtliche Nachricht. Doch die Geschichte entpuppt sich bei genauerer Sicht als Namenskosmetik. Die Geschäfte laufen jedenfalls unverändert gut. Nach dem Global Spyware Index vom Juli 2021 wird FinFisher in 33 Ländern eingesetzt, von denen nur 6 Prozent nach Ansicht der Marktbeobachter echte Demokratien sind.

(bme)