LetsBuyIt.com mutiert zur Shopping-Agentur
Was bei den Ameisen funktioniert, klappt bei Menschen offenbar doch nicht so recht.
Was bei den Ameisen funktioniert, klappt bei Menschen offenbar doch nicht so recht. Erst hat LetsBuyIt.com viele Millionen Euro verbrannt, um fĂĽr die Co-Shopping-Idee zu trommeln, nun fĂĽhrt die marode Firma "erfolgreich das neue Einkaufsmodell Direct Shopping ein", wie sie am Freitag in einer Pressemitteilung verkĂĽndete. Gemeint ist damit nichts anderes als individueller Online-Einkauf.
Gemeinsam mehr erreichen? Pfeif drauf, denn "Direct Shopping" bietet "noch mehr Vorteile" (Originalton LetsBuyIt.com). Vom Start weg führt der Web-Shop nach eigenen Angaben ein Sortiment von über 5000 Produkten in 15 Kategorien, von "Audio & Hifi" bis "Wellness & Beauty". Daneben gibt es weiterhin eine kleinere Anzahl Co-Shopping-Angebote. Die mit so großem Werbeaufwand proklamierte Idee ist also noch nicht endgültig für tot erklärt, doch nachdem das Unternehmen im Jahr 2001 wiederum über 50 Millionen Euro Verlust (bei weniger als 5 Millionen Euro Umsatz) geschrieben, im Gründungsland Schweden Konkurs angemeldet und den Großteil seiner Mitarbeiter entlassen hat, war es wohl Zeit für ein simpleres Geschäftsmodell.
Was hier als "Direct Shopping" bezeichnet wird, ist freilich alles andere als ein Direktvertriebskonzept à la Dell. LetsBuyIt.com tritt nicht einmal als Zwischenhändler auf, sondern betätigt sich lediglich als Vermittler auf Provisionsbasis. "Wir stellen den Markennamen, die Datenbank und die Onlinemarketing-Aktivitäten zur Verfügung, aber überlassen die physische Abwicklung des Kaufs, Verkaufs und der Versendung der Produkte den besten Händlern in jedem Markt", so beschreibt das Unternehmen sein Konzept für potentielle Investoren. Einen zumindest scheint es zu geben, der an den Erfolg dieses neuen alten Agentur-Modells glaubt: Er hat Mitte Mai 30 Millionen neu ausgegebene Aktien der LetsBuyIt.com N. V. zum Stückpreis von 0,01 Euro gekauft. (cp)