Mars-Rover Perseverance: Organische Verbindungen und weitere Spuren von Wasser

Perseverance ist auf Marsgestein unterwegs, das in seiner Geschichte mehrmals mit Wasser interagiert hat. Das ist eine von mehreren neuen Erkenntnissen.

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Die Umgebung von Perseverance

(Bild: NASA/JPL-Caltech/ASU/MSSS)

Lesezeit: 3 Min.

Das Gestein, auf dem der Mars-Rover Perseverance unterwegs, hat seinen Ursprung wohl in rotem, heißem Magma und danach mehrmals mit Wasser interagiert. Das ist eine der neuen Erkenntnisse der Mission, die die NASA nun vorstellt. Außerdem gibt es in dem Gelände, das der Rover erforscht, organische Verbindungen. Auch wenn es sich dabei nicht um Spuren von einstigem Leben handeln muss – die Verbindungen können auch durch nicht-biologische Prozesse entstehen – sei der Fund eine großartige Neuigkeit angesichts der gesammelten Bodenproben, die zur Erde gebracht werden sollen. Sollte es auf dem Mars einst Leben gegeben haben, könnten diese Spuren also erhalten geblieben sein und womöglich in den Proben enthalten sein.

Die Erkenntnisse wurden nun auf einer Veranstaltung der American Geophysical Union vorgestellt. Wie die Forscher und Forscherinnen erläutern, hatten sie sich lange gefragt, wie das Gestein im Jezero-Krater entstanden ist, im Raum standen demnach Sedimente aus dem Fluss, den der Rover noch untersuchen soll, oder eben Überreste von längst erloschenen Vulkanen. Zwischenzeitlich habe es schon die Sorge gegeben, dass wir darauf keine Antwort finden können, meint Ken Farley vom California Institute of Technology. Doch dann habe das Instrument PIXL (Planetary Instrument for X-ray Lithochemistry) Kristalle in einem Stein gefunden, die alle Zweifel ausgeräumt habe. Die ausgekühlte Lava habe dann mehrmals mit Wasser in Berührung gestanden. Bei künftigen Analysen könnte aus den Spuren eine Chronik erstellt werden.

Antworten könnten schon die Bodenproben liefern, die in wenigen Jahren von einer weiteren Mission abgeholt und zur Erde gebracht werden sollen. Hier können dann auch die organischen Verbindungen – also solche mit Kohlenstoff und Wasserstoff – untersucht werden, die das Instrument SHERLOC (Scanning Habitable Environments with Raman & Luminescence for Organics & Chemicals) gefunden hat. Dabei handle es sich nicht um Biosignaturen, versichert das Team angesichts des Begriffs "organisch". Sollten aber einst durch biologische Prozesse solche Verbindungen auf dem Mars entstanden sein, können die die lange Zeit überstanden haben und auf ihre Entdeckung warten. Perseverance hat ferner mit einem speziellen Radar den Untergrund analysiert und gezeigt, wie sich an der Oberfläche sichtbare geologische Formationen dort fortsetzen.

Mars-Rover Perserverance (18 Bilder)

Deckel einer Titanröhre, in der Perserverance Gesteinsproben verwahrt.
(Bild: NASA)

Perseverance ist der Nachfolger des weiterhin aktiven NASA-Rovers Curiosity und seit dem 18. Februar auf dem Mars unterwegs. Er gleicht seinem Vorgänger Curiosity in weiten Teilen, hat aber andere Instrumente an Bord und erstmals auch einen kleinen Hubschrauber mit zum Roten Planeten gebracht. Ingenuity hat alle Erwartungen weit übertroffen und begleitet den Rover inzwischen auf seinem Weg. Er erkundet aus mehreren Metern Höhe die Umgebung. Nachdem sie zuerst die Umgebung ihre Landestelle im Jezero-Krater erforscht haben, haben sie sich inzwischen auf den Weg zu einem nahen ausgetrockneten Flussbetts gemacht, um dort nach möglichen Spuren ehemaligen Lebens zu suchen.

(mho)