Deutsche Halbleiterfertigung: Über 10 Milliarden Euro von Bund und EU

Das "Important Project of Common European Interest" Mikroelectronik II kommt ins Rollen. Deutschland soll aus dem Geldtopf mehr als 10 Milliarden Euro erhalten.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 32 Kommentare lesen

(Bild: Macro photo/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWi) titelt mit einem Zitat des neuen Wirtschafts- und Klimaschutzministers Robert Habeck: "Wir müssen [die] Produktion von Halbleitern zurück nach Deutschland und Europa holen." 32 Unternehmensprojekte will man in den kommenden Jahren mit mehr als 10 Milliarden Euro fördern.

Das Geld stammt aus dem zweiten "Important Project of Common European Interest" Mikroelektronik und Kommunikationstechnologien (IPCEI Mikroelektronik II). In dessen Rahmen koordiniert die EU den Ausbau der europäischen Halbleiterfertigung und Chipentwicklung – bis zu 145 Milliarden Euro sollten laut ursprünglicher Ankündigung bis 2023/2024 fließen.

Seit der Ankündigung ist inzwischen allerdings ein ganzes Jahr vergangen. Bei den 32 angestrebten Unternehmensprojekten handelt es sich laut Mitteilung jetzt um eine sogenannte Prä-Notifizierung – Deutschland hat diese also bei der Europäischen Kommission zur Förderung vorgeschlagen. Die Genehmigung steht noch aus.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz verriet auf Anfrage von heise online nicht, welche Unternehmen gefördert werden sollen: "Die Namen der deutschen Unternehmen, die nach jetzigem Stand am 2. IPCEI Mikroelektronik teilnehmen werden, können wir aktuell noch nicht nennen. Der Prozess läuft noch, bei der Prä-Notifizierung handelt es sich um den ersten Schritt hin zur Genehmigung des IPCEIs durch die Europäische Kommission. Spätestens, wenn die Kommission das IPCEI und die darin enthaltenen Teilprojekte genehmigt hat, können und werden wir auch die Namen der teilnehmenden Unternehmen kommunizieren."

Aufgrund der langwierigen Prozesse kam bereits Kritik auf, dass sich die EU und deren Mitgliedsstaaten zu viel Zeit lassen, während in Asien und den USA vergleichsweise schnell etwa neue Halbleiterwerke gebaut werden. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete kürzlich, dass sich Intel erst Anfang 2022 für den Standort eines neuen europäischen Halbleiterwerks entscheiden wird. Der Standort soll den Produktionsanteil von Halbleiterbauelementen in Europa deutlich erhöhen.

(mma)