Vorsatz für 2022: Knapp 10 Prozent wollen sich in Digital Detox üben

Das neue Jahr beginnt mit guten Vorsätzen, darunter auch, bewusst häufiger offline zu sein. Doch das ist gar nicht so einfach, wie eine Bitkom-Umfrage zeigt.

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(Bild: BongkarnGraphic/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Ein Teil der deutschen Bevölkerung plant, 2022 den Konsum digitaler Medien einzuschränken oder sogar ganz auf sie zu verzichten. Dies geht aus einer repräsentativen Umfrage von Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom hervor. Demnach gaben 9 Prozent der befragten Menschen an, im neuen Jahr bewusst auf die Internet-Nutzung zu verzichten und das Konsumieren digitaler Medien einzuschränken.

Wie so oft ist der Geist willig, doch das Fleisch schwach. Denn die Befragung der Bitkom zeigt, dass 43 Prozent der Befragten zwar bereits mindestens einmal für eine gewisse Zeit auf Internet und digitale Medien verzichtet haben. Allerdings war dies nicht immer von langer Dauer. Rund 48 Prozent von ihnen haben es nur ein einziges Mal durchgehalten. Dann auch nur für eine sehr kurze Zeitspanne von einigen Stunden (53 Prozent). 21 Prozent haben es der Umfrage zufolge länger, "aber nicht mehr als einen Tag" ausgehalten. 15 Prozent sollen mehrere Tage digitalen Verzicht geübt haben, nur 6 Prozent hielt mehr als eine Woche oder länger durch. Dabei sollen vor allem Männer mit 25 Prozent mehrere Tage bis mehrere Wochen digitale Enthaltsamkeit geübt haben, bei Frauen hätten das nur 17 Prozent geschafft.

Über eine Dauer von mehr als einem Monat auf Internet und digitale Medien zu verzichten, kam nach Angaben der Bitkom keiner der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Befragung. Die 43 Prozent der Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmer, die bereits verzichtet hatten, haben ohnehin keinen vollständigen Verzicht geübt, zeigt die Auswertung der Bitkom. 35 Prozent von ihnen benutzten lediglich bestimmte Anwendungen oder Dienste nicht. Nur 14 Prozent wollen nach Angaben der Bitkom Totalverzicht geübt haben.

Konkret verzichteten 31 Prozent auf die Nutzung von Geräten wie Smartphone, Tablet und Notebook. Auf Video- und Computerspiele sowie Gaming-Apps ließen 30 Prozent ihre Finger. Rund 20 Prozent benutzte keine Chats, 19 Prozent keine sozialen Netzwerke. Auf das Einkaufen im Netz verzichteten 17 Prozent. Mal nicht die E-Mails abzurufen, schafften 8 Prozent der Befragten. Schwer fiel 6 Prozent der Befragten, auf Streaming-Dienste wie Netflix & Co zu verzichten.

Die Teilnehmer der Befragung verzichteten gezielt auf Geräte oder bestimmte Anwendungen und Dienste.

(Bild: Bitkom)

Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder schiebt das eingeschränkte Durchhaltevermögen jedoch auch dem Social Distancing während der Corona-Pandemie zu. "Durch die Einschränkungen in der Pandemie haben viele Menschen mehr als jemals zuvor auf digitale Medien zurückgegriffen und die Nutzungszeiten sind massiv in die Höhe gegangen. Digital Detox war wohl noch nie so schwer wie in Zeiten des Social Distancing."

Bitkom Research hat für die repräsentative Umfrage in der ersten Novemberhälfte 2021 1003 Menschen ab einem Alter von 16 Jahren telefonisch befragt.

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(olb)