Fritzbox 6690 Cable: Neues Spitzenmodell für Kabelanschlüsse

AVM hat wieder einmal draufgesattelt und das WLAN der Kabelbox deutlich aufgebohrt. Aber bei manchen aktuellen Techniken hält sich der Routerhersteller zurück.

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(Bild: AVM)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Dusan Zivadinovic

AVM bringt wie vor einigen Monaten angekündigt, die Fritzbox 6690 Cable in den Handel und damit "High-Speed-WLAN an den Kabelanschluss". Der Berliner Kommunikationsspezalist versichert überdies, dass die neue Kabelbox der "optimale Router für alle Anwendungen im digitalen Zuhause" sei und führt als Beispiele Streaming, Gaming, Smart-Home- und Homeoffice-Anwendungen an.

Das klingt vielversprechend und tatsächlich gibt es gegenüber dem bisherigen Spitzenmodell, der Fritzbox 6660, einige Verbesserungen. Neu an Bord ist ein Wi-Fi-6-Modul, das mit maximal vier räumlichen Datenströmen (4-Stream-MIMO) im 5-GHz-Band Bruttoraten bis 4,8 Gbit/s liefert und im 2,4-GHz-Band bis zu 1,2 Gbit/s erreicht. Die Fritzbox 6660 bietet nur 2-Stream-MIMO für maximal 2,4 Gbit/s (5 GHz) und 600 Mbit/s (2,4 GHz). Ebenfalls neu sind die zwei USB-3.0-Ports mit 5 Gbit/s für den Anschluss von Druckern und Speichermedien (6660: zwei Ports mit nur USB 2.0, 480 Mbit/s).

Die übrige Ausstattung bleibt unverändert. So ist ein Ethernet-Switch an Bord, der auf einem Multigigabit-Port 2,5 Gigabit pro Sekunde liefert (NBase-T) und auf den übrigen LAN-Buchsen herkömmliches Gigabit bietet. Das Kabelmodem arbeitet gemäß der DOCSIS-Spezifikation 3.1 und lädt bis zu 6 Gbit/s aus dem Internet (Downstream) und sendet bis zu 2 Gbit/s (Upstream). Auch die Anlage für die Telefonie und die schnurlose Anbindung weiterer Telefone sowie Smart-Home-Geräte wie Heizkörperthermostaten oder der Tuner für den Empfang von Kabel-TV-Signalen (DVB-C) gehörten schon bei älteren Kabelfritzboxen zur Ausstattung. Mit dem umfangreichen FritzOS, das zahlreiche Netzwerkfunktionen unter einer Oberfläche vereint, macht die 6690 zumindest auf dem Papier eine gute Figur.

Unterm Strich kann man bisher immerhin sagen: Wer eine solche Fülle an Funktionen für seinen Kabelanschluss sucht, findet sie weiterhin nur in Fritzboxen; die 6690 Cable ist in dieser Hinsicht weiterhin führend. Jedoch eilt die Netzwerkentwicklung weiter.

Manche anspruchsvollen Nutzer dürften sich NBase-T mit Ethernet-Geschwindigkeiten von 2,5 und 5 Gbit/s an allen Switch-Ports wünschen, und nicht bloß an einem. Denn für NBase-T eignen sich schon die üblichen Cat-5e-Installationen. Schnelle NAS-Geräte mit NBase-T gibt es längst. Aber solche Raketen schaffen sich bisher nur wenige Anwender an, darunter etwa Video-Producer.

Diese müssen also weiterhin in einen externen NBase-T-Switch investieren, wenn sie mit dem einen Multigigabit-Port nicht auskommen. Für Einstiegsmodelle wie den Edimax GS-1005BE sind aktuell rund 100 Euro zu zahlen. Die meisten anderen Nutzer dürften aber mit AVMs Vorstellungen von einem zeitgemäßen Kabelrouter vermutlich gut leben.

Ähnliches gilt für das längst von der Bundesnetzagentur freigegebene 6-GHz-WLAN, das spürbaren Gewinn gegenüber üblichen Dualband-Routern verspricht. In diesem Punkt dürfte sich AVM zurückhalten, weil geeignete Notebooks und WLAN-Adapter noch rar sind. Die Auslieferung der Fritzbox 6690 Cable soll in Kürze beginnen.

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(dz)