Chinas Mondrover Jadehase 2: "Mysteriöse Hütte" ist ein Gesteinsbrocken
Ein unscharfes Foto des chinesischen Mondrovers Yutu 2 hatte vor einem Monat Spekulationen angefacht. Wie erwartet, hatte er aber nur einen Stein fotografiert.
Der nächste "Jadehase"
(Bild: Our Space)
Ein mysteriöses Objekt, das der chinesische Mondrover Jadehase 2 (Yutu 2, 玉兔二號) vor einem Monat entdeckt hat, ist – wenig überraschend – ein simpler Gesteinsbrocken. Das geht aus einem Bericht und Bildern hervor, die "Our Space" nun öffentlich gemacht hat. Das chinesische Portal hatte schon den ursprünglichen Fund vermeldet. Wie es dort heißt, hatte sich der Rover nach der Entdeckung der "mysteriösen Hütte" auf den Weg gemacht und zwei Drittel der Strecke geschafft, bevor er während der 14 Erdentage dauernden Nacht heruntergefahren wurde. Den Rest des Wegs legte er danach zurück und konnte jetzt ein Bild des Steins zur Erde schicken. All den Spekulationen angesichts des unscharfen ersten Bilds wird damit der Wind aus den Segeln genommen. Der Stein wurde dem Bericht zufolge auch "Jadehase" getauft.
(Bild: Our Space)
Fahrt mit langer Unterbrechung
"Our Space" ist mit der chinesischen Raumfahrtagentur verbunden und hatte Anfang Dezember von einer "mysteriösen Hütte" gesprochen, die Jadehase 2 auf dem Mond entdeckt habe. Auf einem Foto der Mission war ein auffälliges, offenbar kubisches Objekt auszumachen, das markant über den Horizont ragt. Schon damals lag nahe, dass es sich um einen Gesteinsbrocken handelt, der Überrest eines Einschlags ist. Nicht nur wegen der fehlenden Atmosphäre ist es schwierig für uns, Entfernungen auf dem Mond abzuschätzen und damit auch die Größe der "Hütte". Bei Chinas Raumfahrtagentur war aber bereits klar, dass das markante Objekt ungefähr 80 Meter von dem Rover entfernt war. Der machte sich danach auf den Weg, um ein besseres Foto zu machen.
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Yutu 2 war von der Sonde Chang'e 4 auf den Mond gebracht worden, beide waren Anfang 2019 als erste Sonden überhaupt auf der erdabgewandten Seite des Erdtrabanten gelandet. Seitdem erforscht der Rover das Gelände am Aitken-Krater in der Nähe des Südpols des Mondes. Die Mission galt als besonders anspruchsvoll, weil von der Erde aus keine direkte Kommunikation mit den Instrumenten möglich ist. Deshalb hatte China Monate vorher den Übertragungssatelliten Queqiao (Brücke der Elstern) in Position gebracht, um Signale aus dem Funkschatten senden zu können. Inzwischen hat der Jadehase 2 schon längst alle möglichen Rekorde gebrochen, mit der Reise zu der "mysteriösen Hütte" hat er nun auch insgesamt über 1000 Meter auf dem Mond zurückgelegt, ergänzt "Our Space" noch.
(mho)