Kursverluste beim Bitcoin, Hashrate-Schwankungen nach Unruhen in Kasachstan

Sorgen um schnelle Zinsanstiege ließen wohl nicht nur Aktienmärkte, sondern auch Kryptowährungen absacken. Dazu schwankte auch die Bitcoin-Hashrate.

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(Bild: Shutterstock)

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Praktisch der gesamte Kryptowährungsmarkt hat bis zum Ende dieser Woche herbe Verluste erlitten, teilweise sogar im zweistelligen Prozentbereich. Der Bitcoin fiel auf Kurse auf um 41.000 US-Dollar und erreichte damit ein Drei-Monats-Tief. Über die Woche liegt das Minus bei 14 Prozent; zuletzt erholte sich der Kurs leicht, blieb aber unter 42.000 US-Dollar. Ether fiel von Kursen um 3800 US-Dollar Anfang der Woche auf etwas über 3100 US-Dollar ab.

Auch für andere Kryptowährungen wie Polkadot und Solana lief es nicht besser. Die gesamte Marktkapitalisierung aller Kryptowährungen zusammengerechnet fiel laut Coinmarketcap in der Nacht zum Freitag auf bis zu 1,8 Billionen US-Dollar. Ende Dezember sah man hier noch Werte bei 2,4 Billionen US-Dollar. Inzwischen setzte aber eine leichte Erholung ein auf etwas knapp unter 2 Billionen US-Dollar.

Als einen wichtigen Auslöser sehen zahlreiche Beobachter die Angst vor schneller steigenden Zinsen in den USA, die auch die Aktienmärkte negativ beeinflusste. Für Verunsicherung sorgten dabei jüngste Aussagen der US-Notenbank (Fed). Wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll der Dezember-Sitzung hervorgeht, sprachen sich einige ihrer Mitglieder dafür aus, schon kurz nach der ersten Zinserhöhung mit der Verringerung der Bilanzsumme der Notenbank zu beginnen. Damit würden auslaufende Anleihen nicht mehr ersetzt, was die Anleihenkurse drücken und die Renditen entsprechend erhöhen dürfte.

Die Sorge vor unerwartet schnell steigenden Zinsen hatte vor allem an der US-Technologiebörse Nasdaq einen Ausverkauf ausgelöst – den Kryptowährungsmarkt offenbar aber ebenso in Mitleidenschaft gezogen.

Ebenfalls ließ auch die Hashrate des Bitcoin zumindest kurzfristig Federn, also die zum Mining weltweit aufgebrachte Rechenleistung. Das wird wahrscheinlich mit den gewaltsamen Protesten im zentralasiatischen Kasachstan zusammenhängen, die in dieser Woche aufflammten und zu einem Internetblackout praktisch im ganzen Land führten. Ohne Internetanbindung können dann auch die Mining-Farmen nicht am dezentralen Bitcoin-Netzwerk teilnehmen.

Zahlen der Plattform Coinwarz zufolge erreichte der Wert am Wochenende noch ein Hoch von über 230 Exahashes pro Sekunde, stürzte bis zur Wochenmitte dann aber um Rund ein Drittel auf bis zu 153 Exahashes pro Sekunde ab. Zahlreiche Mining-Pools, die bei kasachischen Miner beliebt seien, hätten auch ein deutliches Sinken ihrer Hashleistung zu verzeichnen gehabt, berichtet der Fachdienst Coindesk.

Im Zuge des Mining-Verbots in China suchten zahlreiche Betreiber neue Standorte für ihre Kryptoschürf-Anlagen – vor allem die USA, aber auch Chinas Nachbarland Kasachstan zählten zu den größten Anziehungspunkten. Eine Forschungsgruppe der Universität Cambridge sieht Kasachstan auf Platz zwei der führenden Mining-Länder – 18 Prozent der Bitcoin-Mining-Leistung kämen von dort, wobei diese Zahl noch vom August 2021 stammt.

Zuletzt stieg die Bitcoin-Hashrate mit leichten Schwankungen aber wieder und liegt Coinwarz zufolge aktuell bei rund 191 Exahashes pro Sekunde, damit also bei den bereits im Dezember 2021 erreichten Werten. Da sich die Lage in Kasachstan bislang nur wenig gebessert hat, dürften wohl andere Miner ihre Kapazitäten aufgestockt haben.

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Bei Ethereum, der zweitgrößten Kryptowährung mit Proof-of-Work, lässt sich Etherscan zufolge keine vergleichbare Schwankung feststellen. Generell ist ein Auf und Ab der Bitcoin-Hashrate genau wie beim Kurs nichts Ungewöhnliches.

(axk)