Vor 20 Jahren: Apple verblüfft mit iMac im Lampen-Design

Eine weiße Halbkugel mit einem schwenkbaren Flachbildschirm: Apples zweite Form für einen All-in-One-PC sorgte in der Branche für viel Aufsehen.

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(Bild: apple.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Leo Becker

Mit einem ungewöhnlichen Design sorgte Apples Neuauflage des iMacs im Januar 2002 erneut für Furore: War der erste iMac in seiner kugelig bunten Form ganz damit beschäftigt, Platz für den integrierten Röhrenmonitor zu schaffen, setzte der neue iMac G4 auf schlichtes Weiß und eine Trennung von Bildschirm und Computer. Prozessor und Komponenten fanden im Standfuß Platz über dem ein 15"-Flachbildschirm gewissermaßen schwebte. Verbunden war das über einen Schwenkarm, der eine flexible Ausrichtung des Bildschirms erlaubte – mitsamt 180-Grad-Drehung.

Der iMac-Schwenkarm erlaubte eine freie Ausrichtung des Bildschirms.

Von "Schreibtischlampe" bis "Sonnenblume", das Design des neuen iMacs fand viele Spitznamen – auch weniger freundliche. Man wolle damit "die Form des Desktop-Computers neu definieren", erklärte der damalige Apple-Chef Steve Jobs bei der Präsentation am 7. Januar 2002. Das Design des neuen iMacs war damals schon wenige Stunden zuvor auf dem Titelbild des Time Magazine enthüllt worden.

Neben einer auffälligen neuen Form brachte Apple mit dem neuen Modell auch den PowerPC G4 in seine Einstiegsreihe, sodass der iMac in manchen Benchmarks zur damaligen Profi-Reihe Power Mac aufschließen konnte. Allerdings stieg auch der Preis erheblich: Der Lampen-iMac wurde in Deutschland ab gut 1850 Euro in den Handel gebracht. Das Spitzenmodell mit "Super Drive" – zum Brennen von CDs und DVDs – und 800-MHz-Prozessor kostete über 2500 Euro.

Der Standfuß des iMac G4 – geöffnet und von unten.

Der clevere Schwenkarm machte die Produktion des iMac G4 deutlich komplizierter und wohl auch kostenaufwendiger, zudem hatte Apple anfangs mit Fertigungsproblemen zu kämpfen.

"Unser iMac 800 MHz kam mit einem leicht schiefen Display an, was auf eine etwas unpräzise Montage schließen lässt", wurde im ersten Test der c't von Johannes Schuster und Christoph Laue vermerkt. "Der chromglänzende Schwenkarm ist erstaunlich leichtgängig und zugleich so stabil, dass man daran den mit 10 Kilogramm nicht gerade leichten iMac wegtragen kann. Mit sanftem Fingerdruck lässt er sich horizontal um 180 Grad drehen und am unteren Gelenk um 90 Grad kippen. Dabei sorgt ein pfiffiger Mechanismus für eine Art Scherbewegung des Displays: Die Neigung in der Vertikalen bleibt unverändert. Am oberen Gelenk stellt man den Winkel ein; der Spielraum beträgt hinreichende 35 Grad. So leicht wie der Bildschirm an eine Stelle zu bewegen ist, so exakt bleibt er dann auch dort."

Im Unterschied zum Power Mac G4 Cube, den Apple schon nach einem Jahr einstellte, erwies sich der Lampen-iMac zwar nicht als Flop, doch die Form erwies sich als recht kurzlebig: Bereits nach gut zwei Jahren wurde er vom iMac G5 abgelöst, der wieder auf die Kombination aus einem nun flachen Bildschirm mit dem dahinter untergebrachten Computer setzte – und zugleich den Grundstein des iMac-Designs bis zum heutigen Tag legte.

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(lbe)