Atomkraftwerk Isar 2 kurzfristig abgeschaltet

In dem niederbayerischen Atomkraftwerk ist eine Leckage aufgefallen, aus der nichtradioaktiver Wasserdampf austritt.

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Isar 2 am namensgebenden Fluss.

(Bild: PreussenElektra)

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Das Atomkraftwerk Isar 2 zwischen Landshut und Dingolfing ist wegen einer Störung am Sonntag kurzfristig abgeschaltet worden. Grund hierfür sei eine Leckage an einem Regelventil im Speisewassersystem des sekundären Wasser-Dampf-Kreislaufs, erklärt Betreiber PreussenElektra.

Der austretende Wasserdampf enthalte keine Radioaktivität. Die Leckage könne aus arbeitssicherheitstechnischen und technischen Gründen nur durchgeführt werden, wenn die Anlage drucklos ist, teilte PreussenElektra mit. Wie lange Isar 2 abgeschaltet bleibt, könne erst abgeschätzt werden, wenn die Stelle der Leckage inspiziert und die Reparaturen festgelegt wurden. Das wird im Laufe des heutigen Montags geschehen.

Das Leck sei bei einem routinemäßigen Rundgang in der Anlage entdeckt worden, berichtet der Bayerische Rundfunk. Derzeit werde das Wasser im betreffenden Bereich abgelassen und das System kaltgemacht. Die Stromversorgung sei trotz der Störung sichergestellt, für solche Fälle werde entsprechend vorgesorgt. Für die Bevölkerung bestehe keine Gefahr.

Der Druckwasserreaktor der Baulinie Konvoi Isar 2 mit 193 Brennelementen ist einer von drei Reaktoren, die in Deutschland noch in Betrieb sind, es wird laut dem 2011 novellierten Atomgesetz zusammen mit den AKW Neckarwestheim 2 und Emsland spätestens Ende dieses Jahres vom Netz gehen müssen. Der Siedewasserreaktor Block 1 wurde 2011 zusammen mit sieben weiteren Reaktoren abgeschaltet, er wird seit April 2017 rückgebaut.

Drei AKW sind noch in Deutschland in Betrieb (7 Bilder)

Seit März 1984 ist Block C des AKW im bayerischen Gundremmingen in Betrieb. Block A war von 1967 bis 1977 in Betrieb. Der 1984 ans Netz gegangene Block B wurde am 31. Dezember 2017 abgeschaltet, Block C – ebenfalls 1984 in Betrieb genommen – folgte Ende 2021. (Bild: kkw-gundremmingen.de)

Isar 1 war 1979 ans Netz gegangen, Isar 2 mit seinen 3950 MW thermischer und 1485 MW elektrischer Leistung folgte am 9. April 1988, es war seitdem laut PreussenElektra zehnmal Weltmeister in der jährlichen Stromerzeugung. Die letzte Revision in Isar 2 für den letzten, 14 Monate dauernden, Produktionszyklus fand von Ende September bis 14. Oktober vorigen Jahres statt. Dabei wurde der Reaktor mit 48 neuen Brennelementen bestückt.

(anw)