Astronomie: Zum zweiten Mal Hinweise auf einen Exomond gefunden

Bereits zum zweiten Mal hat ein US-amerikanisches Team Hinweise auf einen Mond außerhalb unseres Sonnensystems gefunden. Eine Bestätigung wird aber dauern.

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So könnte der Exomond Kepler-1708 b-i aussehen.

(Bild: Helena Valenzuela Widerström/Columbia University)

Lesezeit: 2 Min.

Eine Forschungsgruppe hat bei einem 5500 Lichtjahre von uns entfernten Exoplaneten Hinweise auf einen Exomond gefunden. Es ist erst der zweite solche Kandidat überhaupt.

Entdeckt hat das Team um David Kipping von der Columbia University die verräterischen Signale bei der Durchforstung von 70 besonders viel versprechenden Exoplaneten, erklären sie jetzt. Lediglich bei einem wurden sie fündig. Dafür sei das Signal bei Kepler-1708b besonders hartnäckig gewesen, weswegen sie es nun öffentlich vorstellen. Bis zu einer möglichen Bestätigung könnte es aber noch dauern. Kipping war schon 2018 für die Entdeckung des ersten möglichen Exomondes verantwortlich, aber bislang konnte noch nicht verifiziert werden, ob es sich bei Kepler-1625b-i wirklich um einen Exomond handelt.

Der jetzt im Fachmagazin Nature Astronomy vorgestellte zweite Exomond-Kandidat Kepler-1708 b-i ist riesig. Er ist zweieinhalb mal so groß wie die Erde und umkreist einen Gasplaneten, der selbst etwa 1,6 Mal so groß ist wie der Jupiter. Der Orbit entspricht 12 Radien dieses Planeten. Diese Werte sind aber kein Zufall, Kipping und sein Team haben gezielt bei solchen Gasriesen gesucht.

Auch im Sonnensystem haben die größten Planeten mit Abstand die meisten Monde, gleichzeitig seien sie davon ausgegangen, dass zuerst die Ausreißer gefunden würden: "Die großen, die mit unseren begrenzten Mitteln einfach am leichtesten zu finden sind", meint Kipping. Bestätigt werden müsste Kepler-1708 b-i durch gezielte Beobachtungen beispielsweise mit dem Weltraumteleskop Hubble, ergänzt er nun. Das könnte Jahre dauern.

Das Weltraumteleskop Kepler hatte von 2009 bis 2018 nach Exoplaneten gesucht und ist dabei noch immer das mit Abstand erfolgreichste Instrument. Die Sonde beobachtete kontinuierlich Tausende Sterne und suchte nach kleinen Helligkeitsschwankungen. Abgesehen hatte es das Weltraumteleskop auf solche, die von vorüberziehenden Objekten verantwortet wurden. Kipping und sein Team suchten nun in Keplers Daten zu den 70 Exoplaneten nach besonderen Dellen in den Lichtkurven, die darauf hindeuteten, dass vor dem Stern nicht nur ein Planet vorüber gezogen ist, sondern auch noch ein Mond. Angesichts der Schwierigkeiten bei der Bestätigung des ersten potenziellen Exomondes, hat Kepler-1708 b-i noch die Chance zum ersten bestätigten Exomond zu werden.

(mho)